Das will ich tun… zigtausend Mal

Als Sonntagskind erscheint mir bekanntlich das Glasmännchen. Und es sagt mir gerne, dass ich ein ein wahres Glückskind sei. Jeden Winkel des Universums könne ich anheben, um dort nach meinem Glück zu suchen. Läge es am Grund des San-Andreas-Graben, ich könnte von Neugier beseelt hinabtauchen. Genauso gut wäre es jedoch auch am Tresen einer Bar zu warten. Wir wissen nicht wirklich, wo genau das Glück verborgen liegt, offenbart mir das Glasgeschöpf. Wir hoffen, wir suchen, doch meist vergebens. Wir vergessen vor lauter Sucherei schlichtweg in unser Herz zu blicken, wir verspüren einfach keinen Drang dort Platz zu nehmen, sich auszuruhen, um endlich einmal zu Atem zu kommen. Nur im eigenen Herzen, so ein Rat meines Gegenübers, würden wir Spuren unserer Unsterblichkeit hinterlassen, nur dort könnten wir die Glut des Lebens lieben lernen. Vorausetzung für die spätere Ewigkeit sei jedoch unsere permanente Verwandlung. Wir könnten lernen daran nur glauben. Aber nur, wenn wir verstünden uns ein Bild von dieser Metamorphose zu machen: ein Bild, das ausschließlich zwischen zwei Herzschlägen existiert. Im gesamten Leben schlägt mein Herz durchschnittlich bis zu 3 Milliarden Mal. Noch bin ich weit davon entfernt annähernd so viele Bilder geschaffen zu haben. Doch jedem, der wie ich an einem Sonntag geboren ist, erfüllt das Glasmännchen den Wunsch nach den vielen, vielen Herzensbildern, wenn man es nur mit einem bestimmten Vers beschwört, unanständig schön, in einer Sprache, die nur noch aus Restfetzen besteht, die in einem Zweig hängen wie Tautropfen…

Das will ich tun.

Änderungen

Änderungen. Vieles verändert sich… in mir. Etwas aus längst vergangenen Zeiten berührt mich, kein Frösteln, kein schamhaftes Wegschauen, ich fühle mich gut dabei. Frei. Das ist wohl das Sterben und das Leben in der Gegenwart… früher mal bekannt als KUNST. Bilder, Texte, Zitate, Linien, Worte, Traumfetzen, sie umwehen mich: Eine offene Kunst, Abgesperrt vom Weltgewimmel / Nur mit einem Streiflein Himmel… in der Hand. In meinem Herzen.

Vorbereitung

Es existiert kein Unterschied, ob ich behaupte, ich bewege mich fort oder ich bleibe an Ort und Stelle auf ewig stehen. Denn meine Uhr tickt, egal wo ich bin, immer gleich schnell. Nur die Umherstehenden, diejenigen, die mich beobachten, sie bemerken Unterschiede. Sie attestieren mir äußerst selbstsicher, aus ihrer Perspektive betrachtet, dass meine Uhr langsamer ablaufe. Ich ticke in ihren Augen und Ohren nicht richtig, geben sie zu Protokoll. Oder noch extremer: ich sei aus der Zeit gefallen. Bloss wohin?