Über „Das Martyrium von Glühwürmchen“

Kunst wird längst nicht mehr geatmet. Auf dem Markt wird sie allenfalls lautstark angepriesen; sie selber ist scheinbar außerstande etwas zu erzählen. Und wenn doch, es würde niemand hinhören und ihrer Poesie Glauben schenken wollen.

Meine fragenden Worte indes, die ich ganz behutsam und vorsichtig an das Bild vor mir richte, erwarten (wenn überhaupt) eine ebenso besonnene Entgegnung, eine Erwiderung, die lange in mir nachhallt. Es ist wie bei einer „ungedämpften Schwingung“, die keinerlei Reibungskräften ausgesetzt ist, der zauberhafte Bilder-Klang in mir kommt nie zum Stillstand. Er schwingt vielmehr unendlich weiter… und weiter… hin und her. Solch ein Bild flüstert mir nicht einfach etwas ins Ohr, es spricht zu meiner Seele. Es spricht von der ungeheuren Möglichkeit des Sagen- , sprich: des gleichzeitigen Zeigenkönnens… es spricht und zeigt mir im selben Augenblick „Das Martyrium von Glühwürmchen“ … und tausend Geheimnisse kriechen aus ihren Schlupfwinkeln – mitten in die Sonne meines Herzens hinein. Genau so ist es. Immer wieder aufs Neue.