KI steht für „Kitschige Intervention“

Bleistifte, Fotos, Ölfarben und Spucke. Ich benutze für meine Lebens-, also meine Künstlerwelt, schlichtweg alles. Also auch mal eine Prise KI. Aber wird das Bild dann nicht kitschig? So fragt die Kritik. Meine Antwort lautet: Nicht, wenn man nur soviel KI „zu Rate zieht“, wie man z.B. ein gutes Gericht mit Salz abschmeckt. Warum also nicht? Für mich stellt das eine lustige kitschige Intervention dar. Genau; salopp möchte ich es so formulieren: Kitsch und Salz, Gott erhalts.

Ansonsten bleibt meine Kunst gerne salzfrei. Oder salzarm. Unser Körper, vielleicht auch die Kunst, braucht sein Salz in der Suppe. Das wissen wir doch alle. Doch zu viel davon ist bekanntermaßen ungesund. Nimmt man kein zusätzliches Salz zu sich, vertraut einfach auf die Salzmengen, die eh in jedem Lebensmittel enthalten sind, dann stellen sich unsere Geschmacksrezeptoren so ein, dass kleinere Mengen von uns geschmeckt werden wie zuvor größere. Genau so sehe ich das auch beim Gebrauch einer KI. Unsere Geschmacksrezeptoren stellen sich darauf ein. Will sagen: Wenn man es nicht übertreibt, wird unser Geschmack und die Kunst es uns danken.

Und noch etwas: Salze wurden in der Lebensmittelindustrie immer schon eingesetzt, um frische aber leicht verderbliche Nahrungsmittel länger haltbar zu machen. Durch ein Verfahren wie Einsalzen, Pökeln oder heute nun durch das „Überarbeiten“ mit einer KI wird eine schlichte Arbeit von mir aus dem Jahr 1986… na, sagen wir, sie wird irgendwie in der Zeit konserviert. Wie Pökelsalz einem Schinken seine rosa Farbe erhält oder der beliebten Aufschnittwurst ihren schönen Anschnitt, so kann eine KI meiner Arbeit aus längst vergangener Zeit wieder Spass am Leben schenken. Das ist doch… herrlich… weil: