Warum ich so gern ein Verworrener bin.

Je verworrener ein Mensch ist, schreibt Novalis, desto mehr kann durch fleißiges Selbststudium aus ihm werden. Nun, so eine Aussage gefällt mir! Die Verworrenen haben im Anfang mit mächtigen Hindernissen zu kämpfen, sie dringen nur langsam ein, sie lernen mit Mühe arbeiten: dann aber sind sie auch Herrn und Meister auf immer. Ehrlich, das muss mir doch gefallen, diese Definition. Aber was heißt hier „im Anfang“? Die Hindernisse halten doch an. Tagtäglich. Das verwirrt mich, aber ich möchte Novalis zu gerne Glauben schenken, dass der Verworrene zu einer himmlischen Durchsichtigkeit gelangen kann, er sei letztlich progressiv und fähig, sich zu entwickeln. Weiter, immer weiter…

Bach_Nacht

Und genau deshalb bin ich ein Verworrener mit Stolz geschwellter Brust. Erhobenen Hauptes, aber vollends verwirrt, angesichts der WWWelt, die mir tagtäglich weismachen möchte, sie hätte die WWWeisheit mit Löffeln und die WWWahrheit mit Gabeln und Messern gefressen. Ich denke mich weiter kreuz & quer und komme so gemach vom Fleck, und quutsch‘ im letzten Abendschein schwer vorwärts durch Morast und Dreck.

Bach_Schoß