Kein Ort bietet so viel Raum wie ein Museum. Deshalb wollen viele Menschen dort auch übernachten. Um des Nachts, in aller Stille, die Aura uralter Dinge zu erspüren. Ähnlich verhält es sich bei mir in meinem Atelier, meinen sogenannten Therapieraum.
Die uralten Dinge, die ich in meinem eigenen Therapieraum studieren kann, liegen am Grund meiner Seele verborgen. Und / Oder wollen wachgeküsst werden… wie letzte Nacht. An der Decke meines Schlafzimmer breitete sich ein Nachtfeuer aus. Alle Atome, die ich dort erblickte, hatten das unstillbare Verlangen, die sogenannte Oktettregel einzuhalten, will sagen, acht Elektronen strebten die Außenschale ihres geliebten Atoms an. In der vergangenen Nacht sah ich ganz deutlich, wie sich immer mehr und mehr Elektronen auf einer immer größer werdenden Außenschale plazierten, um dadurch ein Bild von mir zu erschaffen…
All diese farbigen Elektronen, das belustigte mich, befanden sich ganz offensichtlich in einem sehr speziellen Zustand. Einem Zustand, der nicht an meinem kleinen Ich lag. Deshalb war ich auch überzeugt davon, dass die Elektronen einen hohen Energie-, wie auch Unterhaltungswert besaßen, und mit Sicherheit nicht in mein träumendes Ich stürzen würden… Es gab also etwas, an dass ich glauben konnte. An komplizierte Fragen. Oder an Erinnerungen, die weder eine Sprache hatten, noch einen Namen. Bilder wie Schlagzeilen. An ein Pendel, dass seelenruhig in Richtung Vergangenheit und Zukunft ausschlug…
An meine Eltern. Ich sah einen Schleier, der sich hob, um zu (ge)fallen…