Kunst als Störungstheorie

Vor Kunst stehe ich staunend wie vor einer Blume oder einer mathematischen Formel. Nie hat mich dabei die Frage nach irgendeinem Ergebnis gequält, der reine Anblick war und ist mir Freude genug. Kunst ist mir ein Irrsinnskokon, irrational wie eine Diagonale im Herzen quer, eine Wurzelzahl aus – ach, zwei Seelen in meiner Brust- gerechnet und verflucht, bis zur Unendlichkeit und darüber hinaus. Um bloß keinem Ergebnis, keiner Erkenntnis auf den Grund zu kommen oder den Leim zu gehen. Meine Existenz ist mir nur ein Annäherungswert an mich selbst. Sie liegt zwischen den beiden Seelen für immer verborgen. Ich vermute sie in der kurzen Stille zwischen den Herzschlägen… dort bin ich ein Ich, das von sich sagt: