Mein kaiserviolettes Herz

Am Tag meiner Geburt prasselte farbiger Regen nieder, schenkte den Personen im Paradies ihre smaragdgrünen Augen, die Pfauenaugen bekamen ihr Lapislazuli. Trübe Pfützen erinnerten sich zurück an ihr ägyptisches Jaspis.

Das holländische Orange legte sich Träume zu, der Atem wurde gelber Jasmin. Seine Worte, die er formte, sie trugen nun ein Pfirsichrot mit sich, Sätze aus Almandin und Eisenkiesel, ihr venöses Blut, sie alle küssten meine Lippen, bis diese in einem Hyazinthrot erblühten. Gelbgrau schwebte die Sonne über mir, während violettweise Linien den Himmel schraffierten, in denen Wolken sich mit der Korallenrose vermählten. Fehlerhaftes wurde eingeschmolzen zu einem zeisiggrünen Gebet, das fortan die Korridore von Nervenheilanstalten überzog. Die zur Seite Gekippten knieten davor nieder und verfaßten ihre großen Testamente. Ich selber nahm mir indes die Beichte ab und gelobte fortan allen Farben in meinem kaiservioletten Herz ein Wohnrecht auf Lebenszeit einzuräumen.