verrückte zeiten wenden

Große Logiker haben bewiesen, dass Zeitreisen möglich sind. Je weiter in die Zukunft oder die Vergangenheit die Reise gehen soll, umso größer sei jedoch ein Umweg an den Rand des Raums, der letztlich so gekippt wird, das die Reise in Zukunft oder Vergangenheit möglich ist. Ein entscheidendes Manko bei solch einem Unterfangen sei jedoch der unglaublich gigantische Energieaufwand, der für dieses Projekt benötigt würde. Für ein vergleichbares Umkippen benötige ich dagegen nur Schere, Klebstoff und genug Fotomaterial banalster oder heiligster Erinnerungen…

Sprache und Kunst lassen mich eigentlich ständig umkippen. Und so wende und falte ich die Zeit, wie es mir beliebt; ich falle vom Rand der Raumzeit in einen Brunnen, der unendlich viele eigene Existenzen beherbergt, ich verliere mich in Wirbeln, die sich um die Dinge bilden und oder taste mich durch ein Labyrinth der Phantasie. Um nicht vollends verrückt zu werden, obwohl schon umgekippt, bedarf es im Alltag einer zuckerlockigen Sprache. Manchmal schützt diese vor jenem circe-artigen Zauber, der mich sehr leicht in ein Schwein verwandeln kann, das „Lolita“ liest, das nackte Frauen malt und Lavendelschwerter im Schoß der Erde schmiedet. Wenn das allerdings mal wieder so seien sollte, nicht weiter schlimm, dann ist das halt meine angenommene Realität: also Kunst.

Ist das ↑ logisch?