Lieblingswahn

Kreative Energie wird dann frei, wenn die Welt auch wieder völlig anders gedacht werden darf. Das fällt mir ein, als ich das Bild zu meinen Füßen erblicke, so als sähe ich dieses Werk heute zum allerersten Mal…

Was mich beim Verfassen all meiner Blog-Einträge stets fasziniert hat, auf eine absonderliche Art und Weise, war und ist, dass ich mich hier stets gegen die Zeit bewege. Ich meine, sollte der erste Eintrag nicht vor dem zweiten stehen? Beginnt das Leben nicht mit der Geburt? So hatte man mir das einmal erklärt. Auf dem Blog hört oder liest man dagegen das Schlussgebet direkt am Anfang. Und dieses Gebet lautet: „Lebe jeden Tag als wäre er dein letzter“. Es müsste eigentlich umformuliert werden in: „Schreibe den Artikel auf dem Blog als wäre er dein letzter“. Das Jahr 2021 platziert sich in dieser Realität also vor dem Jahr 1963. Und der aktuellste Artikel kann deshalb nicht der Anfang, sondern muss das Ende sein. „The end of our elaborate plans / The end of ev’rything that stands / The end“. Aber ist es das wirklich? Der Physiker Brian Greene beschreibt in seinem Buch „Bis zum Ende der Zeit“ die Wissenschaft und die Kunst als die berühmten zwei Flügel der Kreativität. Vielleicht können wir uns mit diesem Flügelpaar in die Höhe schwingen und aus einer übergeordneten Perspektive auf die Wirklichkeit blicken und nur so ein vollständigeres Bild von ihr erhalten. „Your inside is out when your outside is in. Your outside is in when your inside is out.“ Jetzt habe ich schon The Doors erwähnt, Brian Greene und The Beatles, da fällt mir noch ein Zitat von Arno Schmidt ein. Vielleicht bringt dies ein wenig Licht in das Dunkel meiner Überlegungen; das Zitat lautet…