Ablenkung (Return to sender, address unknown).

Es ist gar nicht so anstrengend und schwierig, wie man glaubt, sich der inneren und äußeren Ablenkungen (auch und gerade in Zeiten von Corona) bewusst zu werden. Es bedarf dazu nur eines Liebesbrief, vergleichbar mit dem, den ich z.B. gestern im Briefkasten vorfand: „Ich bedanke mich herzlich für Ihre Einsendungen und bedauere es, Ihnen leider keine positive Rückmeldung geben zu können. Herzliche Grüße und weiterhin alles Gute für Ihr künstlerisches Schaffen! Ihr Kulturbüro“

Ach, geben mir die Götter nur ein stilles Plätzchen, wo ich für mich ungeschoren leben kann. Schauen und schaffen möchte ich und mich fern von allem Kunstgesindel halten. Denn solange ich meinen Geist durch solche „Liebesbriefe“ von meinen wahren Träumereien ablenken lasse, wird er, das ist wahr, nicht fertig damit. Ich werde dann nur der ewige Spielball von tausend, süssen Phantomen sein, deren Natur ich nicht wirklich begreife… aber deren Name ich kenne: Kunst. Und was ist nun mit dem Liebesbrief? Ich will es mit den Worten von Elvis Presley sagen: Return to sender, address unknown.