Lazarett-Poesie

„In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat…“, so beginnt das Märchen vom Froschkönig der GEBRÜDER GRIMM. Von dieser Zeit träume ich. Und deshalb lebe ich dieser Zeit… in meiner Kunst. Ich bin ein Dichter meines eigenen Lebens. Ich laufe ins Leere. Bin ein Nowhere Man, mache Pläne für niemanden, schwimme gegen den Strom, unpropotional und märchenhaft. Ein Lazarett-Poet. Ich schreibe… ich male…

… als wäre ich krank …?

Knospung

Meine Gedanken erfahren eine Knospung. Sie erblühen in Bildern, zu Bildern voller schöner Worte. Überrankt von Strukturen. Als Urgebärde meiner Kreativität. Unzweifelhaft bleibe ich mir selber stets ein Rätsel…

Selbst wenn ich ein Orakel zu Rate ziehen würde und es frage, warum ich hier bin, die Antwort würde lauten: „Ist das ein Test, Sir?“

Gefühlsecht

Ein Gedanke, so beschreibt es Raoul Schrott, sein niemals leibhaftig, aber stets bildhaft. Für meine Kunst gilt, sie steht oder liegt leibhaftig vor, ist Material geworden, hat Formen angenommen, ist sie aber wirklich bildhaft? Oder gleicht sie nicht viel eher einem Gedanken? Ich suche hier gar nicht erst nach Worten, die meine tieferen Erregungen beschreiben könnten … dafür habe ich schließlich meine Bilder.

Wie man wird, was man liest

Es war, glaube ich, die Autorin Siri Hustvedt, die einmal schrieb, dass alle Bücher, die sie jemals gelesen habe, egal, ob sie sich noch an alle einzelne Texte erinnern könne oder auch nicht, sie in ihrer Entwicklung geprägt hätten. Das sehe ich ebenso. Ich weiß sogar noch, dass es vorallem das Kinderbuch „Ferdinand“ von Munro Leaf war, was mich schon früh und nachhaltig beeinflusste. Obwohl… ich bin mir sicher, dass ich zuerst den Kurzfilm „Ferdinand“ aus dem Jahr 1938, basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch von 1936, in einem der damaligen drei Fernsehprogramme gesehen hatte. Lang ist´s her. Bild und Text klangen & klingen auf alle Fälle für mich nach, vergleichbar einem Glockenton, der einmal erzeugt, in alle Ewigkeit zu klingen vermag… bis ins Jetzt hinein. Immer noch schaue ich Fernsehen, immer noch haben einzelne Sätze aus dem Buch „Ferdinand“ ihre Gültigkeit für mich…