Der autonome Künstler

… seine Entzückungen einzig nur aus sich selber züchten und einzig für sich allein; … völlig gleichgültig und gewichtslos, wieviel ein Buch, ein Geschehnis allen anderen gilt … schön nennt er ausschließlich, was ihm gefällt, richtig, was er augenblicklich als zugemessen erachtet, verächtlich, was er verachtet … Und wer von jenen, die ihre Meinung über ein Buch, ein Bild, ein Ereignis aus scheinbar eigener Wertung formen, hat noch den Mut, sie konsequent zu wagen gegen eine ganze Zeit, gegen eine ganze Welt? … die Luft der Welt steckt in unseren Lungen, in der Herzkammer selbst, unsere Urteile und Ansichten reiben sich an unzählig viel gleichzeitigen und schleifen sich an ihnen unmerklich ihre Spitzen und Schärfen ab, durch die Atmosphäre schwingen unsichtbar wie Radiowellen die Suggestionen der Massenmeinung. (Stefan Zweig)

So sehe ich das.