das tier vor augen wie es ganz heraustrat: sich offen zeigend wo es zuvor hinter einem dickicht verborgen lag
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Art TV
Altmeisterliche Erinnerungen
Gefühlsecht
Ein Gedanke, so beschreibt es Raoul Schrott, sein niemals leibhaftig, aber stets bildhaft. Für meine Kunst gilt, sie steht oder liegt leibhaftig vor, ist Material geworden, hat Formen angenommen, ist sie aber wirklich bildhaft? Oder gleicht sie nicht viel eher einem Gedanken? Ich suche hier gar nicht erst nach Worten, die meine tieferen Erregungen beschreiben könnten … dafür habe ich schließlich meine Bilder.
Wegen der Rose begießt man die Dornen
Es gab eine Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat. In dieser Zeit unterlegte man Beiträge zur Kultur im Fernsehen (!) stets mit der Musik von Erik Satie. Heute wird stattdessen lieber Ludovico Einaudi gespielt, damit wir sofort hören und verstehen können: „Guck an, da geht es um Kultur.“
Ich habe jedoch auch schon ab und an bemerkt, dass Beiträge zur Kultur sehr gerne mit dem Soundtrack des Films „Inception“ (Musik von Hans Zimmer, wem auch sonst?) markiert werden. Soll dies bedeuten, dass es sich bei Kultur um einen Traum im Traum handelt? Und dank der Musik ist es uns möglich, in unsere Träume und somit in das Unterbewusstsein von uns Menschen einzusteigen?
Es gab ebenfalls eine Zeit, in der Marie Luise Kaschnitz schrieb: „Nicht gesagt / Was von der Sonne zu sagen gewesen wäre / Den Teufel nicht an die Wand / Weil ich nicht an ihn glaube / Gott nicht gelobt / Aber wer bin ich daß“. All diese Zeiten sind vergangen. Manchmal macht mich der Verlust richtig traurig, auch ein ganz kleinwenig zornig…
… dann möchte ich malend etwas zurechtrücken. Aber wer bin ich daß
a simple man
Sinn des Lebens
„Den größten Teil des Alltags leben wir nicht in der Gegenwart, sondern rufen uns Szenen der Vergangenheit oder der mutmaßlichen Zukunft vor Augen, um sie zu einen Sinnzusammenhang zu verknüpfen.
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob diese Szenen selbst erlebt oder nur erzählt, gelesen oder im Film gesehen sind. Fiktionen werden von Menschen oft ebenso intensiv, mitunter sogar intensiver erlebt als die Realität.“ (aus: Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens von Richard David Precht)
„Die Fantasie stimmt ja meistens mehr als die Realität.“ (Martin Suter)
Trost durch ERSTE ERDE EPOS
Die Große Mutter
Die Mutter, aber auch der Vater, Brüder und Schwestern, sie alle bezeichnen in den Mythen der Völker nicht nur Verwandtschaftsverhältnisse, sondern sie sind anzusehen als die eigentlichen Triebkräfte in der Seele ein und desselben Menschen. Dieses Bild steht demnach für ein tieferliegendes Streben nach der Vereinigung mit sich selbst. So betrachtet schaffe ich Kunst also viel eher für mich, als für andere, was wiederum paradox ist, denn trete ich nicht gerade mit solchen Bildern in die Öffentlichkeit, die eigentlich garnicht dafür geeignet oder gemacht sind?