„Wieso, glaubt ihr, haben so viele Maler nackte Körper gemalt,“ fragte einmal ein Freund und Kollege von mir seine Studenten im Fach Kunstgeschichte. Was auf diese Frage folgte war abgrundtiefes Schweigen!
Dann aber, sehr zögerlich, unsicheres Gestammel von Seiten der Studenten: „Lichtführung?“. „Proportion?“ „Komposition? “, warfen einige sehr Verwegene ein.
Und völlig Verwirrte meinten gar: „Die Leute hatten früher halt nicht viel Geld für Kleidung übrig.“ Was will man da machen? Was will man da bloß machen und erwidern?
Ich ziehe mich dann gerne in die Tiefe meines Ateliers zurück und denke liebevoll schmunzelnd über Erotik und Diderot nach. Er schrieb: „Wenn man hört, wie viel Aufhebens ein Theologe von der Handlung eines Menschen macht, der als Lüstling von Gott geschaffen ist und der mit seiner Nachbarin, die Gott so gefällig und anmutig machte, geschlafen hat: könnte man da nicht meinen, die Welt sei an allen vier Ecken in Brand gesteckt worden?“ Erotik und Schönheit sind und bleiben das Geliebte!