Die Künste: Wiederholung und Differenz.

Der Philosoph Gilles Deleuze nennt Kunst einen Empfindungsblock aus Perzepten (subjektiv erfahrene, erlebte Resultate eines Wahrnehmungs­prozesses) als auch aus Affekten. Die Künste, an denen er das exemplifiziert, sind u.a. Literatur, Malerei, Musik, Theater, Oper oder auch Architektur.

Deleuze verarbeitet Mathematik, Pop, Psychoanalyse und Film. Und das gefällt mir natürlich außerordentlich. Ich muss an Friedrich Nietzsche denken und seiner Idee von der ewigen Wiederkunft des Gleichen; ein zentraler Gedanke in Nietzsches Philosophie, dem zufolge sich alle Ereignisse unendlich oft wiederholen. „Was?!“

„Wie bitte?“ … „Dein ganzes Leben die selbe Leier – Los, räum Dein Zimmer auf! Stell Dich gefälligst gerade hin! Schlürf nicht so beim Gehen! Nimm es wie ein Mann! Sei nett zu Deiner Schwester! Bier auf Wein, lass es sein und äh… ach ja, fahre nie, nie, nie auf Eisenbahnschienen!“

Also, wenn ich schon etwas immer und immer wieder erleben muss, so Nietzsche, dann aber, dass ich mich stets daran erfreuen kann. Denn… „Was wäre, wenn wir hier festsitzen und jeder Tag genau der selbe wäre, und egal was wir auch tun, sich nichts ändern würde?“ (Nietzsche und „Täglich grüßt das Murmeltier / Groundhog Day“)

Mit seinen Neurosen, schreibt Gilles Deleuze überzeugend, mit seinen Affektionen oder Perzeptionen und Meinungen macht man keine Kunst. Ein Künstler ist für Deleuze nämlich kein Kranker, sondern ein Arzt.

Vielleicht bin ich ja beides in einem, sage ich still zu mir selbst. Und betrachte mich dabei in einem Spiegel, der in einem Spiegel, der in einem Spiegel…

„Eines Tages wird das Jahrhundert vielleicht deleuzianisch sein.“ [Michel Foucault]