Verwittert vom Träumen

Das war´s wohl. Im Dunkeln saß verlassen ein Kind / Und weinte hinaus in Nacht und Wind / Und streckte empor die zitternde Hand / Das blaue Auge gen Himmel gewandt / Und der Engel des Todes umfasste mild / Der trostlosen Unschuld trauerndes Bild – Ich habe den Tod verleugnet / Ich war zornig / Wollte verhandeln / Die Depression drückte mir aufs Herz und dann, kam leise, wie über Nacht, die Akzeptanz. Wirklich? Die Schmerzen sind vergangen, der Kampf ist, so scheint es, vorbei und als Trauernder möchte ich mich wieder mehr der Außenwelt zuwenden…

Zurück liegen so viele Träume von Leben und Tod. Ich konnte über beides entscheiden. Wenn ich meinen kindlichen Stachel benutzte, konnte ich Leben nehmen. Oder aber Leben geben, wenn ich davon absah. Ich träumte von meiner Angst vor dem Leid im Leben, wie auch von meiner Angst vor dem Tod als Erlösung…  Niemand war mehr da, der mich tröstete, der mir die Angst weg strich mit einer milden Geste. Der mich beruhigte mit einem Lächeln. Dort wo einst ein Herz, blickte ich in einen kalten Spiegel.

Zeigte er mir je die Wirklichkeit, frage ich mich heute mehr denn je.

(Gedichtfragment von Friedrich Hebbel)