Bret Easton Ellis und (s)eine Kunstbetrachtung

„Der menschliche Leib, Voraussetzung aller Individualität, hat dieselbe Verfallszeit wie das hippe Markenoutfit, in dem er steckt. Er lässt sich ebenso neu zusammenstückeln wie die Garderobe.“ (Ingeborg Harms; „Hardbody-Softbody, Die Schönheit trägt Waffen.“)

„Verschmilzt bei (Adalbert) Stifter die Oberfläche derart mit der Tiefe, dass selbst das Kleid von der persönlichen Aura der Trägerin aufgeladen wird, so ist es bei Bret Easton Ellis umgekehrt. Die Manipulierbarkeit der Kleider erstreckt sich auf das Darunter. (Ingeborg Harms; „Hardbody-Softbody, Die Schönheit trägt Waffen.“)

„Während die Stifterische Schönheit die Versicherung der Dauer und Beständigkeit unzensiert verströmte, so ist die moderne Schönheit mit ihren Gunstbeweisen knauserig geworden. Der Betrachter muss selbst hinzudenken, was sie von sich aus nicht hergibt.“ (Ingeborg Harms; „Hardbody-Softbody, Die Schönheit trägt Waffen.“)

(Alle Zitate von I. Harms aus „Hintergedanken/Schönsein“; HRSG.: Andrea Baron, Büchergilde Gutenberg, 2012)