Paradiessehnsucht

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Harpyien sind schnell wie der Wind. Sie sind unverwundbar. Sie tragen die Seelen der Toten in den Tartaros. So sagt man hinter vorgehaltener Hand. Sie seien hässliche Dämonen, heißt es weiter. Aber ich kann das nicht so sehen. Wundervoll sind sie. Traumhaft. Zauberwesen, die würdevoll die Schwelle zu meinem Bewusstsein überschreiten. Sie sind Traumerinnerungen, wie auch Erscheinungen im Park, durch den ich herum spaziere, herum, immer herum. Ihre Sprache ist die verstorbener Dichter. Sie sagen zum Beispiel: „Die Maus ist klein u. rattig / meistens im Keller versetzt / manchmal gehen Zuschauer vorbei / und fordern dass man sie sieht / und benetzt.“ Und damit meinen sie mich. Ich schaue zu ihnen auf und bin erregt, beim Anblick der nackten Welt der Geister. Harpyien hüten Geheimnisse. Auch von mir.

Spiralen

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Wir schreiben auf die Kuhhaut // Mehr als auf die Kuhhaut geht // Wer soll es lesen? // Fünf Dollar für den der noch unsere Sprache versteht… (Marie Luise Kaschnitz)

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Gezeichnet!

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Lieber von mir gemalt, als vom Leben gezeichnet. Ein Wortspiel. Uralt und falsch. Es sind nicht nur meine Bilder, die begeistern. Es ist auch meine Handschrift. Erst vor kurzer Zeit bat mich ein Freund zwei Namen zu schreiben. Eine Art Signatur. Für seine Haut. Gestochene Namen als ständige, gegenwärtige…

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Kampf mit der Natur

„Alles in der Natur ist im Fluss. Wir glauben Gegenstände zu sehen, aber unsere Blicke sind träge und voreingenommen. Die Natur blüht und welkt in langen, schwellenden Atemzügen, hebt und senkt sich in ozeanischer Dünung… (…)… in jenem unmenschlichen Kreislauf aus Verschwendung, Fäulnis und Metzelei…“ (Camille Paglia; Sexualität und Gewalt; Oder: Natur und Kunst)

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Ich schreibe meine Tagebücher, ich schreibe an diesem BLOG hier, damit meine Tugenden nie verkümmern mögen. Exakt aus diesem Grund, widme ich mich meiner Kunst! Denn wenn ich mir meine wüsten Laster abgewöhnen würden, wäre ich auf der Stelle tugendlos.

Die Innenseite tragischer Unsterblichkeit

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„Das Märchen“ schreibt Eugen Drewermann „ist die liebevolle, mütterliche Innenseite der tragischen Unsterblichkeit des Lebens.“ Was genau er damit sagen will, bleibt mir verschlossen. Doch ich spüre den Klang der Worte, ihre Poesie. Märchen sind nach Drewermann Wunschphantasien bzw. Angstträume, die in jedem Menschen liegen.“Die Weisheit der Märchen ergibt sich nicht aus dem Gerede, wohl aber aus der Wahrheit der Träume…“ (aus: Tiefenpsychologie und Exegese, Band 1; Die Wahrheit der Formen)

Die Reh-Madonna

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„Nach innen geht der geheimnisvolle Weg, in uns oder nirgends“ (Novalis)

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Die Bilder erschienen mir im Traum. Sofort brachte ich sie zu Papier… unfähig sie zu deuten. Ich weiß nur im ihre Stimmigkeit. Und dass sie immens wichtig für mich sind.

Sense aus Frauenhaar

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Über Dylan Thomas. „Nachdem er schrecklich viel getrunken hatte, kam er irgendwie wieder zu sich. Außerordentlich erschöpft, nervös, so stand er da, und plötzlich fing er an zu stammeln, … ‚Ich weiß nicht, ob Sie es mir erlauben … natürlich haben Sie nicht die Zeit …‘, er suchte in seinen Taschen und förderte ein Gedicht zutage, das er einem zu lesen gab. „So stand er da, mit seinem schmutzigen, krausen Haar. Wahrscheinlich trug er eine Hose, die jemand anderem gehörte. Man sah die abgekauten Fingernägel, wenn er die Hand ausstreckte, als wollte er eine Fünf-Pfund-Note in Empfang nehmen … So gab er einem etwas so Wunderbares.“

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Der Anfang vom Ende

P1260661„Der kleine Neo Rauch schlägt eine heilige Kuh.“

Ein guter Titel für ein Bild, finde ich. Und einem Salonmaler würdig. Mit Salonmaler bin übrigens nicht ich gemeint. O, nein. Herr Wolfgang Ullrich wird das verstehen. Er versteht ja auch die Malerei von Neo Rauch zu deuten.