Märchenanalyse

„Dein Bräutigam Froschkönig / Fährt mit Dir / … / Zwischen zwei / Weltuntergängen / Preßt er sich / In Deinen Schoß“ (Gedichtzeilen von Marie Luise Kaschnitz)

Kunst Geschichten

„Susanna und die beiden Alten“ ist ein recht bekanntes Motiv in der Kunstgeschichte. Es geht um eine bildhübsche Frau, Susanna, und zwei hoch angesehene alte Richter, die sich in die verheiratete Susanna verliebten. In der Bibel heißt es: Da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr. Ihre Gedanken gerieten auf Abwege und ihre Augen gingen in die Irre. Die beiden Alten traten aus ihrem Versteck hervor und bedrängten sie… Ich müßte aber wahrlich lügen, würde ich nun behaupten, ich hätte sofort an dieses biblische Thema gedacht, als ich mein Bild malte. Weil ich zudem drei statt zwei Personen heimlich eine Figur beobachten ließ, dachte ich auch viel eher an einen Titel wie „Die drei kleinen Schweinchen“… Sollte ich mein Werk religiös aufladen, könnte in den Schweinchen natürlich noch Namen geben… Drei Schweinchen namens…

… würde dann aber mein Geist nicht in die Irre gehen?

Die Geburt der Venus aus dem Geiste moderner Musik (wie z.B. von John Zorn)

Wer zu einem Therapeuten geht, den treibt ein Leidensdruck dorthin. Mit solch einem Gefühl sollten wir uns auch (un)ruhig der Kunst nähern… auf der ewigen Suche nach dem Hellen, dem schönen Schein, den friedlichen Traum, aber gleichzeitig auch der grenzenlosen Enthemmung, dem geilen Rausch, dem Ausbruch unserer dunkelsten Urkraft. Wir könnten Friedrich Nietzsche zum Tanz auffordern, zur Musik von John Zorns FOR YOUR EYES ONLY, 12´56´´…

Wegen der Rose begießt man die Dornen

Es gab eine Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat. In dieser Zeit unterlegte man Beiträge zur Kultur im Fernsehen (!) stets mit der Musik von Erik Satie. Heute wird stattdessen lieber Ludovico Einaudi gespielt, damit wir sofort hören und verstehen können: „Guck an, da geht es um Kultur.“

Ich habe jedoch auch schon ab und an bemerkt, dass Beiträge zur Kultur sehr gerne mit dem Soundtrack des Films „Inception“ (Musik von Hans Zimmer, wem auch sonst?) markiert werden. Soll dies bedeuten, dass es sich bei Kultur um einen Traum im Traum handelt? Und dank der Musik ist es uns möglich, in unsere Träume und somit in das Unterbewusstsein von uns Menschen einzusteigen?

Es gab ebenfalls eine Zeit, in der Marie Luise Kaschnitz schrieb: „Nicht gesagt / Was von der Sonne zu sagen gewesen wäre / Den Teufel nicht an die Wand / Weil ich nicht an ihn glaube / Gott nicht gelobt / Aber wer bin ich daß“. All diese Zeiten sind vergangen. Manchmal macht mich der Verlust richtig traurig, auch ein ganz kleinwenig zornig…

… dann möchte ich malend etwas zurechtrücken. Aber wer bin ich daß