Autonome Spiegelbilder

Es ist gewiss, du bist nicht Ich…

Und dennoch fühl‘ ich, wie verwandt, zu deinen Schauern mich gebannt, und Liebe muß der Furcht sich einen. Ja, trätest aus Kristalles Rund, Phantom, du lebend auf den Grund, nur leise zittern würd‘ ich, und mich dünkt – ich würde um dich weinen!

(Annette von Droste-Hülshoff)

Kleine Collage über ein Gefühl, das auch mit Sehnsucht verknüpft ist

Wie es sich anfühlt irgendwo gestrandet zu sein? Als Künstler(in). Kann man das wirklich erklären? Ja, wir beide, Du und ich, wir wissen: „Erst kribbeln die Hände und… Manchmal ist es so, als würden deine Gedanken nur kurz abschweifen, dann steht man nackt da. Irgendwo. Vielleicht war man schon mal da. Vielleicht auch nicht. Man weiss nicht wie lange es dauert. Also geht man los, bis man was zum Anziehen gefunden hat. Dann kommt man sich so vor wie alle anderen auch. Nur, dass man eben dort gestrandet ist und allein ist und darauf wartet zu verschwinden.“

Collage: Cornelia Heinzel-Lichtwark und Detlef Bach.                                                Zitat: Audrey Niffenegger aus „Die Frau des Zeitreisenden“.

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Auf dem Trümmerfeld der alten Götter (Was soll ich mit diesem Schwert?)

Sobald wir vermögen, diese Welt als Illusion und Trugbild zu betrachten, können wir alles, was uns widerfährt, als Traum betrachten, als etwas, das vorgab zu sein, weil wir schliefen. Dann werden wir scharfsinnig und zutiefst gleichgültig gegen alle Unbill und alles Unglück des Lebens. Dann sind jene, die starben, um die Ecke gebogen, und deshalb sehen wir sie nicht mehr; dann gehen jene, die leiden, an uns vorüber wie ein Albtraum, wenn wir fühlen, oder wie ein unangenehmer Tagtraum, wenn wir denken. Und unser eigenes Leid wird nicht mehr sein als dieses Nichts.

Mit anderen Worten: Melancholie ist das Vergnügen, traurig zu sein. (Fernando Pessoa trifft Victor Hugo)

Kunst hilft

Benefizausstellung | Vernissage: 23. März 2018 EINE INITIATIVE VON CHRISTIAN VON GRUMBKOW – EINE BILDVORLAGE VON JENS GROSSMANN – EINE KOOPERATION ZAHLREICHER KÜNSTLER – UNTER DER SCHIRMHERRSCHAFT VON KULTURDEZERNENT MATTHIAS NOCKE.

KO-OP : KUNST HILFT – Nach einer sehr erfolgreichen Benefizausstellung im Februar 2017 freuen wir uns auf die Ausgabe 2018. Vorlage ist dieses Mal eine Fotografie von Jens Grossmann, dem  bekannten Wuppertaler Fotografen, der oft in Krisengebieten unterwegs ist, um das Leid der Welt zu zeigen, um aufzuklären und wachzurütteln. Die teilnehmenden Künstler werden die Fotografie auf ihre eigene Art und Weise interpretieren, übermalen, ergänzen. Ausstellungseröffnung ist am 23. März 2018 in der Galerie Kunstkomplex, Hofaue 54, 42103 Wuppertal. 

LOKAL bleiben, GLOBAL teilen: Die Spenden gehen in diesem Jahr nach Wuppertal und in den Kongo, und zwar an: Alte Feuerwache Wuppertal, Passy Mahano Waisenheim in Rugari, F.E.P.S.I. in Butembo.

(Foto: Jens Grossmann)  ***  (Bilder: „Kriegsbelichter #1“  und „Kriegsbelichter #2“)

Die Bilder kosten € 250 und können schon jetzt unter folgendem link reserviert werden:

Eine galante Szene

Kritiker bezeichnen dieses Bild vorschnell als einen Skandal und sprechen von einer unerhörten Vulgarität. Aber der Schöpfer dieses kleinen Werkes bekommt Rückhalt. Ein Freund schreibt: „Die Massen… haben geglaubt, der Künstler habe etwas Unanständiges, Skandalöses in die Behandlung des Sujets gelegt, während dieser lediglich scharfe Kontraste und deutlich umrissene Farbflächen erreichen wollte. Der Urheber des Bildes ist zu Unrecht als „Voyeur“ verunglimpft worden – das Thema ist lediglich Vorwand gewesen, sein Können unter Beweis zu stellen… Man darf in diesem Bild zudem kein Frühstück im Grünen sehen, sondern eher eine besondere Arbeit mit ihren Stärken und Feinheiten, ihrem breiten, soliden Vordergrund und ihrem leichten, delikaten Hintergrund bzw. seinem Untergrund aus Metallsternen, durch die Lichtstrahlen auf Wasserflächen fallen; das straffe, aus Lichtflächen modellierte Fleisch, die fließenden, dicken Stoffe… Und dort eine echte Frau aus Fleisch und Blut, die uns auch noch provoziert, die, wenn man so will, zu sagen scheint: Und, passt Ihnen irgendetwas nicht?

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