The Secret Marriage

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The secret marriage vow is never spoken / The secret marriage can never be broken / No flowers on the altar / No white veil in your hair / No maiden dress to alter / No bible oath to swear…

(Cornelia Heinzel-Lichtwark „Selbst mit Handgepäck“; Detlef Bach „Schimäre“)

Die Unerträglichkeit des Seins

„Die Kunst ist zweifellos die, das Unerträgliche zu ertragen und, was entsetzlicher ist, nicht als solches, Entsetzliches zu empfinden. Diese Kunst als das schwierigste zu bezeichnen, ist selbstverständlich.“ (Thomas Bernhard)

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Genau das ist der Grund, warum ich Kunst mache, warum ich mich an Kunst heran wage, mich in ihre Arme und ihren Schoß fallen lasse: sie soll mir das Unerträgliche erträglich machen. Unerträgliche Tage. Unerträgliche Gedanken. Unerträgliche Gesichter und ebenso unerträgliche Geschichten…

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Verachtungswürdiges Getue, verlogene Beichten. Hinterhältiges Geschwätz, falsche Zuversicht und überstrahlte Postkartenidyllen. Unumstößliche Tatsachen. Solchen Tatsachen schiebt man die Lefzen hoch, damit ich das strahlend-gesunde Gebiss betrachten kann. Man schlägt den wahren Tatsachen auf die Flanke und will mit mir handelseinig werden. All das ist mir unerträglich.

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Ohne (meine) Kunst wäre ich unfähig zu existieren.

Wann wollen wir mal…

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Han van Meegeren war zwar keiner der bedeutenden Maler der Niederlande, aber er gilt als einer der genialsten Kunstfälscher des 20. Jahrhunderts. Zunächst arbeitete er an vier Probebildern, mit denen er seine Fälschungstechnik ausprobierte. Es waren zwei von Jan Vermeer. „In dem Raum, in dem ein Vermeerbild ziemlich isoliert hing, war es still wie in einer Kapelle. Das Gefühl der Weihe strömt auf die Besucher über, obwohl das Bild durchaus nichts Kultisches und Kirchliches hat.“ Die emotionale Wirkung des Bildes als religiöses Erlebnis war so groß, dass viele Kunstkritiker nicht mehr an eine mögliche Fälschung denken wollten, obgleich einige das Bild als Fälschung erkannten. „Das Lügen und das Dichten sind Künste“, meinte Oscar Wilde ganz lapidar dazu. Ich stimmte ihm gerne bei und signierte mein Meegeren-Porträt daraufhin schelmisch mit BACH.

Spickzettel, eingerissen an den Winkeln, nachträglich zur Leidenschaft verurteilt

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Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht, / da blüht ein süßer Zeitvertreib / mit deinem Leib die lange Nacht. / Da will ich sein im tiefen Tal. / Dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl. / Im tiefen Erdbeertal, im schwarzen Haar, / da schlief ich manches Sommerjahr / bei dir und schlief doch nie zuviel. / Ich habe jetzt ein rotes Tier im Blut, / das macht mir wieder frohen Mut. / Komm her, ich weiß ein schönes Spiel / im dunklen Tal, im Muschelgrund … / Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund! (François Villon)

Voyeuristisches

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Frage: „Warum malst Du?“ Antwort: „Meine Augen verschaffen mir eine Menge Freude.“ „Das heißt?“ „Die Schönheit der Frau, bewundert in einem Kunstwerk.“ „Nichts weiter?“ „Leben heißt auch Posieren.“

„IRON MAM“

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Wer an „Barock“ denkt, sieht vor sich Orgeln, Rauschgoldengel, Schnörkel und Schwingungen, der hört Orgelmusik, der lauscht hingebungsvoll zirpenhaften Cembalo-Klängen. Das Nichtnormale, das Asymmetrische, das Ziel des wahren Barock ist, wird gänzlich übersehen oder geleugnet. Der Widerspruch ist dem Barock ebenso wichtig, wie das Abgründige. Barock bedeutet nicht Attitüde, sondern er ist Ausdruck einer im ganzen archaischen Ausdrucksweise. In ihm ist eine geheime selbstquälerische Ader verborgen, eine Lust an der Zerstörung, ein sich Verlieren in einem stofflichen oder gefühlsmäßigen Chaos…

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Meine Bilder zu der Werkgruppe „Starke Frauen“ spiegeln und spielen genau mit diesem Verständnis von Barock. Das Überbordende, das kurz davor ist in sich zusammen zu stürzen, genau darum geht es (auch) bei „IRON MAM“ & Co.

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O, siehe! & Ich sah, und hätte vergehen mögen vor dem allmächtigen Anblick. Wie ein unermesslicher Schiffbruch, wenn die Orkane verstummt sind und die Schiffer entflohen, und der Leichnam der zerschmetterten Flotte unkenntlich auf der Sandbank liegt… so lagen vor uns die nackten Menschen. Oh, ich möchte dort sein. Ich möchte, dass wir dort sind. Am See. Unter dem Mond. Kühl & geschwollen verspritzt er seine heiße Flüssigkeit.