Das Geheimnisvolle

Es ist nicht mehr zu leugnen: das Jahr neigt sich dem Ende zu. Schon kommt es mir vor, als ob ich den Vorhang, der das neue Jahr bedeckt, ein wenig zur Seite schieben kann. Aber noch kann ich nichts erkennen…

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… außer das Geheimnisvolle, was mich mächtig anzieht. Und das auch 2014 der Grund für alle meine Arbeiten war.

Brillianz und Mut

Alle Lehrer sollten für ihre Brillianz und ihren Mut in Erinnerung bleiben!

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Manche von ihnen, so heißt es, leiden darunter, dass andere Künstler einen größeren Aufstieg von der Gesellschaft beschert bekommen haben, mehr Akzeptanz als sie selber. Haben diese Lehrer Angst vergessen zu werden? Mag schon sein. Aber ich habe und werde meine Lehrer nie vergessen.

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Denn meine Lehrer waren und sind Menschen, die eben nicht versteinert an einem Pult stehen und wiederkäuend dozieren. O, nein! Meine Lehrer ließen und lassen mich immer teilhaben an ihren Erfahrungen, an ihren grandiosen Entdeckungen und an ihren zauberhaften Verirrungen.

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Ihr Geist ist ständig in Bewegung. Der Lehrer, der mir heute in den Sinn kommt „ist fasziniert von diesem Betrachten und der offensichtlichen Fülle die ihn erwartet, dass er sich vorstellen kann bis in alle Ewigkeit dies zu tun ohne je überdrüssig zu werden.“

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Mein Lehrer sagt: „Ich möchte, dass Euch diese Objekte und Bilder keine Rätsel sind – keine Fragen stellen – sondern Euch Antworten sind, so wie mir damals die ersten Dinge Antwort waren.“ Dieser Lehrer ist Viktor Brings.

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Das Unausgesprochene

Was genau findet auf diesem BLOG statt? Nun, der Künstler erklärt sein Werk. Oder erklärt das Werk vielmehr den Künstler?

Na, prima – das kann ja heiter werden. Wieder nur Fragen. Keine Antworten.

„Das Spezifische der Kunst ist, dass sie ein Verweissystem innerhalb eines Œuvres aufbaut, in dem jedes einzelne Werk vor dem Hintergrund der anderen eine bestimmte zusätzliche Bedeutung gewinnt. Die einzelnen Werke lassen sich also ohne Kenntnis des Œuvres, ohne des Diskurs, ohne Bücher oder Vorträge gar nicht erschließen.“

Es ist ein leichtes für das Werk, klüger als sein Autor zu sein.“

Verdammt! Aller Zwischenraum, alles Darüberhinaus, Leben, Zufall und Mitleid ist bereits „Feind“, ist … was als Hässliches das „Schöne“ (was als Leben das Bild) bedroht. So genannte humane Kunst, das lässt sich wohl sagen, dokumentiert auch immer neue Versuche, die Herrschaft des Todestrieb in der Ästhetik zu verstehen und zu brechen. Es ist also kein Wunder, dass Kunst nicht anders kann, als „kompliziert“ zu sein.

(Schauen Sie jetzt einfach, ob Sie damit klar kommen. Ich versuche es auch. Jeden Tag.)

Ach, noch etwas: „Das Unausgesprochene nimmt in uns einen weit größeren Raum ein, als das Ausgesprochene.“ (Detlef Linke) Aber nützt uns das jetzt etwas?

Die Kunst des Alphonse Matisse

„Nicht der Tage erinnert man sich, man erinnert sich der Augenblicke.“ Schreibt Cesare Pavese. Sollte ich über die Frau des Federmachers erzählen, ich müsste unendlich viele Augenblicke aufschreiben, aufzeichnen bzw. aufsammeln. Und ich müsste von Matisse erzählen. Von Alphonse Matisse.

Alphonse Matisse war ein Freund der Frau des Federmachers. Sie hatten sich einst in Köln getroffen. An diesem Tag entstand auch obige Aufnahme, die Alphonse zeigt und die die Frau des Federmachers jahrelang auf ihrem Schreibtisch stehen hatte.

Alphonse Matisse soll auch eins der seltenen Fotos der Frau des Federmachers besäßen haben. Aber dieses Foto muss als verschollen gelten. Fakt ist aber, dass die Frau des Federmachers Alphonse unzählige Liebesbriefe geschrieben hat.

Fakt ist aber auch, dass sie diese nie abgeschickt wurden. („Sie waren mir einfach zu kostbar, als dass ich sie aufgeben wollte“, scherzte die Frau des Federmachers, auf diese ungeschickten Briefe angesprochen.)

Alphonse Matisse strebte seinerzeit eine Künstlerkarriere an („So etwas verleiht Flügel.“) Er zeigte großes Talent in farbigen Scherenschnitten, was ihm aber leider zum Nichterfolg verdammte, weil sein Namensvetter, Henri Matisse, ihm in dieser Tätigkeit die „Show“ stahl.

Alphonse wanderte nach Japan aus, dressierte Faltenhunde und hinterließ eine Tagebuchsammlung, die mehr als 10 000 Seiten umfasste („Mache Leute haben Durchfall. Ich schreib Tagebuch“, heißt es dort an einer Stelle). Der Name Henri Matisse tauchte in dem Mammutwerk nur einmal auf. In Zusammenhang mit einem Fischverkäufer namens LaChapelle.

Dieser LaChapelle wurde eines Tages tot am Ufer der Seine gefunden, unbekleidet, bis auf eine Mickey Mouse Maske, die sein Geschlecht bedeckte. Henri Matisse soll diesem LaChapelle angeblich einige Jazzscheiben erhalten haben. Ob gekauft oder geliehen konnte nie geklärt werden. Zumal diese Aussage kunstgeschichtlich auch immer noch als sehr zweifelhaft angesehen wird.

Alphonse Matisse starb völlig unbekannt, aber zufrieden. „Der Tod müsste nun wirklich nicht sein“, soll er noch kurz vor seinem Ableben gesagt haben. Seinen letzten Atemzug tat Alphonse Matisse am 3. November **** , exakt an dem Tag, an dem auch sein Namensvetter verstorben war.