Mönch am Meer

Weshalb steht ein Mönch am Meer? Muss er dort Buße tun? Wofür? Ist er sexuellem Missbrauch überführt worden? Warum hat man den Mönch, den Schand-Priester, -Kardinal oder sonstigen Würdenträger dann nicht einfach und sofort in die Wüste geschickt? Warum wird ein sündiger Mönch nicht ins tiefste Gefängnis geworfen? Nein, am Meer steht er, der Mönch. Und frei. Weshalb steht da kein Seemann? „Kein Angler, kein Fischer, kein Netzflicker oder anderes Personal, das sonst die Seestücke Caspar David Friedrichs bevölkert? Anders als dieser Personenkreis ist der Mönch doch kein natürlicher Anwohner des Meeres. Er sucht es – auf Geheiß des Künstlers – eigens auf, weil er jene Haltung verkörpert, die allein gegenüber der Unendlichkeit angemessen ist: bedächtige, besinnliche Kontemplation, ehrfürchtiges Erschauern. In Bezug auf die Unendlichkeit gibt es kein praktisches Handeln, kein tätiges Eingreifen eines endlichen Wesens. Diese erste Antwort auf die Frage „Warum ein Mönch?“ ist richtig, aber noch nicht hinreichend. Denn so sehr in Caspar David Friedrichs Bild die kontemplative Seite dominiert, das abendländische Mönchtum ist nicht durch Kontemplation allein charakterisiert. Benedikt von Nursia, der Vater des abendländischen Mönchtums, gab die sprichwörtlich gewordene Regel aus: „Ora et labora!“, bete und arbeite. Das heißt: der Mönch verkörpert exemplarisch beide Seiten, die zum menschlichen Leben gehören: Muße und Arbeit.“ So Dr. Dr. Joachim Kahl (Marburg) in „Über die existenzielle Grundeinsamkeit des Individuums in der grenzenlosen Natur/ Philosophische Meditation zu Caspar David Friedrichs Bild Mönch am Meer …“ Öl auf Leinwand, 175 x 110 cm, im Jahr 1810 vollendet. Soweit so gut. „Warum also ein Mönch?“ Nun, warum nicht? Mich quälte seit jeher vielmehr die Frage „Über was macht der Mönch am Meer sich denn so seine Gedanken?“ Über was meditiert er so tiefsinnig? Ist er sich seiner Schuld bewusst? Denn, das weiß ich selber, „Strandwanderungen haben immer etwas Meditatives. Das liegt daran, dass es hier … so einsam ist. Während ich so dahin wate, nehmen meine Augen … Punkte am Horizont wahr. Ich beschleunigte meinen Schritt und schon bald stellte sich heraus, dass ich den Strand mit vier Mönchen teilte, die hier ebenfalls wanderten. Schon bald kreuzte sich unser Weg. Mein Ziel war es, unbedingt in Kontakt mit den Gläubigen zu kommen. Als sie in Rufweite waren, fragte ich (einen der Mönche): „Wie spät ist es?“ (Das ist so ziemlich die dümmste Frage, die man an einem einsamen Strand stellen kann, noch dazu einem Mönch) … Dennoch wagte ich es … (dann noch die allerwichtigste) Frage zu stellen, auf die Geistliche bestimmt eine gute Antwort hätten: „Was ist eigentlich der Sinn des Lebens?“…  ( Aus > “Evolution des Erfolgs“ von Michael Mross.) Und? Na? Na?! Wie lautete die Antwort der Geistlichkeit? …  :

Ora et labora

Leda und der Schwan

Eine Frage: Was passiert eigentlich in der Geschichte von „Leda & der Schwan“? Nun, wer würde das nicht gerne wissen? Ist doch so, oder? Mit möglichst vielen Einzelheiten, am besten noch mit einigen Links, wo das alles ganz ausführlich steht? Na? Gibt es da nicht eine dumme Game-Show? Deutschland sucht die Super-Antiken-Geschichte, oder so etwas? Ein kleines, aber geiles App(eritif)? Eine elende Jauche-Grube der Unterhaltung? Am besten auch noch ein paar typische Gemälde dazu!? Oder was nicht alles?! HEY, HALLO !!!!!! Ein Tipp von mir: Museen!  Also, wir sind in den griechischen Mythologie. Klar, so weit? Es gab da einen alten Schwerenöter (= Frauen Nachsteller und Beischläfer) mit Namen: Zeus. Er nannte sich selber den „obersten Olympischen Gott“. Das er auch eine Frau namens Hera hatte (die übrigens gleichzeitig seine Schwester war), vergaß er leider sehr oft. Seine Bettgespielinnen waren (von safer-sex möchte ich hier gar nicht erst reden müssen!!!) unter anderem … Necessitas-Themis-Helice-Nysa-Ceres-Luna-Himalia-Terra-Asterope-Proserpina-Niobe-Dione (mit oooo!, Mutter der Venus!)-Electra-Callisto-Coryphe-Othrëis-Thalia-Eurynome-Sithnis-Anaxithea-Io-Torrebia-Idea-Clymene-Thyia-Maia-Pyrrha-Hybris-Danaë-Cassipeia-Mnemosyne-Taygete-Mara-Cyrno-Europa-Lamia-Semele-Dia-Aega-Aegina-Thraca-Alcmene -Elara-Latona-Plote-Chaldenia-Protogenia-Eurymedusa -Antiope-Carme-Iuturna-Hora-Garamantis-Lamia. Aber für uns hier nur von Interesse: Leda. Okay!? Leda war die Frau des spartanischen Königs Tyndareos, und somit eine Königin. Zeus verliebte sich in sie, machte ihr den Hof, aber sie wollte nicht klein beigeben. Deshalb verwandelte er sich in einem Schwan und dann aber…

F#+k!!!!!!!!

Die Malkunst

Die Malkunst ist angeblich ein Werk des Malers Jan Vermeer (1632–1675), entstanden so um 1664/1668 oder 1673, das durch seine Licht- und Schattenmalerei von höchster Qualität als eines der Hauptwerke des Künstlers gilt. Das Motiv wird als eine Allegorie der Kunst gesehen. Dargestellt ist eine detailreiche Innenraumszene, im Mittelpunkt sitzt der Maler, den man von hinten sieht, selbst vor seiner Staffelei. Das Modell steht im Fluchtpunkt des Bildes und wird durch einfallendes Licht meisterhaft akzentuiert…

Na, ich weiß ja nicht! Feiertäglichkeit, Stille und Abgeschiedenheit charakterisieren das Gemälde? Das Werk wurde im Laufe der Zeit mit verschiedenen Titeln bezeichnet, wie De Schilderconst, Allegorie der Malerei, Erotik der Alten Meister oder Der Künstler in seinem Atelier. Mit den Maßen von 100 Zentimetern Höhe und 70 Zentimetern Breite ist es eigentlich das gängige Papierformat bei Vermeer. Ach, angeblich sind die Eigentumsverhältnisse dieses Bildes sehr umstritten. Weil es zum Beispiel 1940 A. Hitler (himself) nach einem Führervorbehalt von dem österreichischen Grafen Czernin gekauft haben soll. Die Frau auf dem Bild soll ihn doch tatsächlich an Eva Braun erinnert haben. Was für ein Idiot! Gut, das wir diesen Schwachkopf los sind. Gut, das so ein absoluter A….  nicht meine Zeichnung besitzt. Hey, liebe Leute, das ist meine Zeichnung… das ist ja auch mein BLOG. Vermeer ist ja schön und gut, aber diese Arbeit hab ich schon selber hin bekommen…Ehrlich!

(Und Eva hieß die Dame übrigens auch nicht.)

Kunst?

Frage: Was genau ist denn Kunst? Antwort: Eine einzigartige kreative Möglichkeit ungezogen zu sein. (    ) Soweit, so gut. Okay. Lebt die ganze Kunstgeschichte nicht gut davon? Ist es nicht das, was Kunstgeschichte(n) ausmacht?

(…anpissen war dir also bisher immer ein wenig zu bizarr [… okay, du bist angepisst… aber HALLO ?!… also erstmal solltest du besser im leben auf dich aufpassen … und wenn du keinen bock aufs golfen hast … bzw. keine lust dein ganzes leben fürs }blöde einlochen{ zu opfern…dann sag es ALLEN DA DRAUSSEN doch einfach…bald wird sich eh wieder alles regeln…] ? )

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An der Wupper geboren, in Gedanken im Himmel

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Bunte liegt so nah? Ahhhh… sehr gute Frage!

Ich gebe hier aber sofort zu, dass „bunt“ nicht das Wort der Wahl ist, wenn man zur Sprache bringt, dass man in Wuppertal wohnt. „Wuppertal?“ lautet die Frage, „ist das nicht diese marode Holzperle im Bergischen Land?“ Ja, so ist es! Völlig marode-pleite.

Leute, die Wuppertal besuchen wollen und deshalb mit der Bahn anreisen, die denken immer, Wuppertal bestünde aus unzähligen Favelas. Ich meine damit diese pittoresken Behausungen aus Kistenbrettern, Blechkanistern und Palmwedeln als Baumaterialien. Favellas, heißt es, seien eine kleine Stadt in der Stadt. Aber in Wahrheit sind das nur unsere bunten Schrebergarten-Siedlungen … rund um Wuppertal.

Und JA!!!! … Else Lasker-Schüler hat hier gelebt. Aber so etwas kann ich ja unheimlich gut leiden: Leute, die mir sofort süffisant erklären müssen, wenn sie hören, dass ich aus Wuppertal komme: „O, dann wissen Sie doch bestimmt auch, dass da die Dichterin Else Lasker-Schüler gewohnt hat.“ „Ehrlich, ist das so? Kommt die aus Wuppertal?“ stöhne ich dann stets bodenlos enttäuscht.

Hat in Wuppertal nicht auch mal Horst Tappert alias Derrick gelebt?“ „Das ist schon richtig,“ erwidere ich auf diese kleine-gemeine, ungeheure Finesse immer und immer wieder mit Gleichmut. „Aber darauf können wir Wuppertaler nicht mehr so richtig stolz sein,“ seufze ich theatralisch. Und warum?! Naja, wegen seiner Nazi-Vergangenheit. Das ist uns jetzt schon einwenig peinlich. Irgendwie. „Harry, hol schon mal den Wagen…!“ „War in Wahrheit ein Panzerspähwagen der SS. Der Mist ist jetzt raus gekommen.“

Aber hallo: „Pina!!!!“ Wir haben doch auch Pina Pausch im Tal gehabt. Und fast hätten wir dafür in Hollywood sogar den OSCAR gewonnen. Das ist doch klasse! Ja, schon. Aber? Aber ich tanze halt gar nicht so gerne (Eine glatte Lüge!!!). Ich male lieber (Das ist wahr!!!). Und zwar viel! Aber versteckt hinter den sieben Bergen des Bergischen Landes.

So ist es! In Tokio habe ich ausgestellt. Und in New York. Ebenso in Washington oder Toulouse. Aber meinen „Bergischen Cappuccino“ trinke ich immer noch am liebsten in Wuppertal. Dort male ich. Dort zeichne ich. Und dort schreibe ich u.a. in mein Tagebuch: „Ich male, also bin ich.“

 

Liebster Detlowitsch!

Schön war Deine letzte, impressionistische Nachricht!  (siehe unten)

Ganz zu schweigen von der unübertrefflichen Südsee-Szene! (Ich schickte Cornel ein Bild, das mich im Hawaii-Hemd zeigt. Ich verzichte darauf, dies hier zu zeigen. Ist besser so …) Besonders wohltuend bei diesem grauen Wetter. Danke! Inzwischen hab ich auch mit großem Spaß Dein Programm von Gin&Fizz gelesen. Allerdings schwirrt einem der Kopf zwecks Ideenüberfüllung! Da hat man ja locker Stoff für mindestens 3 Abende!!!!!!! Deshalb ist es gut, dass ich den Text mehrmals lesen kann, denn ich fürchte, dass ich beim Zuhören nur die Hälfte mitkriegen würde! Im Übrigen genieße ich die Lektüre Deines Blogs. Das Atelierfloß! Und der wunderbare Krimi mit dem rosa Kaninchen. Hat Susanne sich wieder erkannt? Ich hoffe, dass Ihr den Täter inzwischen anhand von Speichelproben überführen konntet und dass es Euch nach dieser Aufregung gut geht! Sei umarmt mit tausend Küssen für Susanne und Dich…

Bis ganz bald (denn ich habe große Sehnsucht)… Deine Cornel

Liebste Cornel! Der Mörder, Du weißt es doch auch, ist am Ende und in Wirklichkeit immer der Gärtner. Nun ja, der Fall mit dem rosa Kaninchen konnte also gelöst werden. Aber hatte ich Dir schon von Der Frau des Federmachers“ erzählt? Was für eine bizarre Geschichte ist das denn … Mann O Mann. Dazu aber später mehr. Denn noch fehlt mir der Atem, um sie Dir hier in ihrer Gänze zu erzählen…

Dein Detlowitsch.

Auch ich habe große Sehnsucht!

Die Frau des Federmachers

Was für eine Geschichte!? Die Frau des Federmachers… Abgründe sind ihre Gründe. Aber wer genau ist sie? Diese Frau. Und was ist das Rätsel, was diese Person umwittert?

Und was ist mit Ihm? Dem Federmacher! Ihn, den besonders bleiche Bardamen erregten, mit hochtoupierten Haaren und von Rauch brüchigen Stimmen. Was wurde aus ihm? Er hatte eine kleine Notiz an seinem Arbeitsplatz zurück gelassen, dort wo er die schönsten und feinsten Zeichenfedern der Welt zu schnitzen pflegte. „Manchmal regnet es„, stand mit geschwungener Schrift auf dem Zettelchen. Und der Zusatz lautete: „… die Mauern entlang.“ Diese Unfähigkeit sich mitzuteilen… ein wesentlicher Grund für Missverständnisse. Doch wer sagt gewöhnlich was er denkt, wenn er auf Cocktailpartys ist?  „Ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, zu leiden,“ hatte der Federmacher einem guten Freund anvertraut. Und dann soll er gebrüllt haben: „Ich bin irr vor Liebe!“

Sage mir, was ist dein Leben, lieber Federmacher! Sag es, Menschenkind! Ist es nicht gleich als ein Wind, als ein Schiff, der See ergeben? So viele Fragen. Keine Antworten.

Die Frau des Federmachers…  Was hatte sie auf der letzten Party, auf der sie gesehen wurde, vor versammelten Gästen nicht noch gesagt: „Meine Brüste sind etwas klein, deshalb steht immer einer hinter mir, um sie hoch zu pressen. Das ist sexuelle Freiheit. Man kann und sollte es probieren, man tut´s mal, aber auf Dauer? Auf Dauer“, sie soll an dieser Stelle geseufzt haben,“… aber auf Dauer macht das alles keinen richtigen Spass.“

Das Fenster zum BLOG

Das Fenster zum BLOG oder Die Position des Tages.

Die Handlung: Der barocke Minimalist D. B. ist nach seiner Künstlergeburt (siehe dazu auch „Schwanenbeichte“) auf guten Rat, wie auf seine neurotischen Ansichten angewiesen. Aus purer Langeweile, als auch aus Verzweiflung, beobachtet er von seinem Fenster aus das Geschehen im Hinterhof der Welt, das heißt der Kunst!  Das anfängliche Vergnügen über die Marotten seiner Nachbarn weicht allmählich einer obsessiven Neugier. Und der Erkenntnis: Man muss knien können, um verachten zu dürfen! Von seinem Zeitvertreib lässt er sich auch nicht durch die warnenden Ratschläge der ewigen Besserwisser  („Mach doch mal etwas Vernünftiges!“) abhalten, die ihn zeitweilig wie Alpträume heimsuchen. Fürsorglichen Besuch erhält der barocke Minimalist von seiner Frau, die als elegante Karrierefrau aus einer erfolgreichen Werbeagentur den charakterlichen Gegenpol zum (abenteuer)lustigen und an das einfache Leben gewöhnten Künstler bildet. Immer wieder ist seine Frau in hitzigen Diskussionen vergeblich bemüht, D.B. von seinen waghalsigen Reisen in die fernen Länder seiner Phantasie abzubringen, damit er dann mit ihr gemeinsam ein bodenständiges Leben führen kann. Ein ewiger Tanz, den beide aufführen…

Aber damit nicht genug: Aufgrund einer künstlerischen Schieflage in der Stadt und der Welt an sich, und den meist unbequemen Haltungen, die man als Künstler ständig einnehmen muss, findet D.B in den Nächten keine Ruhe mehr. Er bemerkt (meist) im Halbschlaf, dass einer seiner Nachbarn (und angeblich ebenfalls ein Künstler) die Wohnung mehrmals mitten in der Nacht im strömenden Regen mit seinem Musterkoffer verlässt. Am nächsten Morgen ist dessen Ehefrau verschwunden. Mit einem Fernglas, später auch durch das Teleobjektiv eines Fotoapparats, beobachtet D.B., wie der Nachbar, in Wahrheit ein absoluter Possenreißer (!!!!!), ein Messer und eine Säge in eine Kunstzeitung wickelt. Der Künstler berichtet seiner Frau und seinen Freunden auf seinem BLOG von den verdächtigen Vorgängen und entwirft eine gewagte KUNSTmordtheorie. Seine Frau zeigt zunächst kein Verständnis, ändert aber schlagartig ihre Haltung, als sie mit eigenen Augen sieht, wie der benachbarte Kunstidiot einen großen Schrankkoffer mit Seilen verschnürt. Als D.B.s Frau später die Vorhänge schließt, um sich ihrem geliebten Mann in verführerischer Wäsche zu präsentieren, ertönt plötzlich ein Schrei aus dem Hinterhof! Das kleine rosa Kaninchen eines alten Ehepaares wurde mit gebrochenem Genick aufgefunden! Die gesamte Nachbarschaft erscheint an ihren Fenstern – nur der Possenreißer zeigt keine Regung. Als barocker Minimalist, intrinsisch motiviert, versucht nun der Künstler, das Motiv für den Tod des Tieres herauszufinden, und stellt mit Hilfe seiner eigenen Arbeiten fest, dass einige Pflanzen in einem Blumenbeet nahe der Fundstelle innerhalb von zwei Wochen kürzer geworden sind. Solche Zeichen und Symbole versteht er genau zu deuten. Künstler können das! Possenreißer sind zu blöde dazu. Mit Sicherheit, weiß der Künstler nun, hatte das rosa Kaninchen etwas ausgegraben und wurde vom Täter dabei ertappt. Um dem Possenreißer aus seiner Wohnung zu locken, täuscht der Künstler mit einem Brief (58 Cent) und einer Postkarte (45 Cent) zwecks fingierter Geldübergabe eine Erpressung vor. Seine Frau gräbt daraufhin das Blumenbeet um, findet aber keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen. Daraufhin klettert sie über die Feuertreppe und den Balkon durch das Fenster in die Wohnung des Possenreißers, um dort nach Beweisen zu suchen. Dort entdeckt sie – O Schreck! – hunderte, ja, tausende von Latexmasken, die dem Konterfei von Jonathan Meese nachempfunden sind. Eine Verschwörung der Possenreißer! Sie sind mitten unter uns! Himmel hilf! Der Künstler zieht sich in die Tiefe seines Ateliers zurück und lauscht, wie Blütenblätter sich zur Musik von Johann Sebastian Bach entfalten. Er lächelt dabei.

Das Atelierfloß

Mein „Atelierfloß“ nimmt mich mit fort… und ich denke noch: als der Maler Théodore Géricault sein Gemälde „Floß der Medusa“ 1819 beim  Pariser Salon zur Ausstellung einreichte, war er sich der öffentlichen Provokation durch das Motiv durchaus bewusst und wählte daher nicht von ungefähr den unverfänglichen Titel Szene eines Schiffbruchs.

Den Ausstellern und Salonbesuchern wurde allerdings schnell klar, dass Géricault mit diesem Bild Frankreich ein unangenehmes Vermächtnis hinterlassen würde: Die Erinnerung an einen skandalösen Vorfall aus dem Jahr 1816, der zur Entlassung des für die Marine zuständigen Ministers sowie von 200 Marineoffizieren führte und den die französischen Zeitgenossen lieber dem Vergessen anheim gegeben hätten. Auf das Bild hatte sich Géricault gut vorbereitet: Er studierte Beschaffenheit und Farbe von Leichen, skizzierte im Vorfeld zahlreiche Szenen – u. a. eine Kannibalismusszene, die er wieder verwarf.

Trotz des realen Hintergrunds ist das Gemälde Ausdruck hoher künstlerischer Freiheit. Dass das Floß erheblich größer gewesen ist, wird von Géricault im linken Bereich des Bildes lediglich angedeutet. Im Übrigen darf man annehmen, dass die überlebenden Offiziere und Infanteristen uniformiert gewesen sind und dass die Schiffbrüchigen nach 13 Tagen des Hungers ausgemergelte Erscheinungen waren.

Die erstaunlich muskulösen Menschenleiber türmen sich im Bild zu einer Pyramide auf, die das Auge des Betrachters auf das am Horizont erscheinende Schiff lenkt, die „Argus“. Die stürmische See und die bedrohlichen Wolken entsprechen ebenfalls nicht den damaligen Bedingungen. Dass die Verzweifelten der Sonnenglut ausgesetzt waren, schien Géricault nicht der hinreichende Ausdruck zu sein für die Hilflosigkeit und die Todesangst der Schiffbrüchigen. Auch das sich blähende Segel dürfte in der Form nicht vorhanden gewesen sein. Die Besatzung der „Argus“ berichtete davon, dass sie bei Sichtung des Floßes zunächst davon ausgegangen war, bei den am Mastbaum und Seilen befestigten Fetzen handele es sich um Reste eines Segels oder Wäsche, tatsächlich war es in Stücke geschnittenes Menschenfleisch, das zum Dörren aufgehängt worden war. Der rechts unten im Wasser hängende Körper wurde von Géricault kurz vor der öffentlichen Präsentation aus kompositorischen Gründen nachträglich hinzugefügt, um die Pyramidenform der Leiber herzustellen. Aus diesem Grund ist der eingefügte Torso im Verhältnis zu den anderen Körpern deutlich größer geraten.

Diese Figur hat mich inspiriert. Die Ausstellung des Bildes brachte dem Künstler nicht die erhoffte sofortige Anerkennung – eine subjektiv empfundene Niederlage, von der er sich zeit seines Lebens nicht erholte. Und mich hat mein „Atelierfloß“ inzwischen hinweg getragen. Ohne die rechte Anerkennung… einfach hinweg getragen…

(siehe: Das Floß der Medusa – Wikipedia)

Ich mach mir (k)ein Bildnis

„Du bist nicht“, sagt der Enttäuschte oder die Enttäuschte, „wofür ich Dich gehalten habe.“

Und wofür hat man sich denn gehalten? Für ein Geheimnis, das der Mensch ja immerhin ist, ein erregendes Rätsel, das auszuhalten wir müde geworden sind. Man macht sich ein Bildnis.

Das ist das Lieblose, der Verrat, weil unsere Liebe zu Ende geht, weil ihre Kraft sich erschöpft hat, darum ist der Mensch fertig für uns. Er muss es sein. Wir können nicht mehr! Wir künden ihm die Bereitschaft, auf weitere Verwandlungen einzugehen.

Wir verweigern ihm den Anspruch alles Lebendigen, das unfassbar bleibt, und zugleich sind wir verwundert und enttäuscht, dass unser Verhältnis nicht mehr lebendig sei. „Du bist nicht“, sagt der Enttäuschte oder die Enttäuschte, „wofür ich dich gehalten habe.“

Und wofür hat man sich denn gehalten? Für ein Geheimnis, das der Mensch ja immerhin ist, ein erregendes Rätsel, das auszuhalten wir müde geworden sind. Man macht sich ein Bildnis. Das ist das Lieblose, der Verrat…

Du sollst dir kein Bildnis machen, heißt es, von Gott. Es dürfte auch in diesem Sinne gelten: Gott als das Lebendige in jedem Menschen, das, was nicht erfassbar ist. Es ist eine Versündigung, die wir, so wie sie an uns begangen wird, fast ohne Unterlass wieder begehen – Ausgenommen wenn wir lieben. ( aus: Max Frisch: Tagebuch 1946-1949 (Suhrkamp Taschenbuch 1148), Frankfurt: Suhrkamp 1985, S. 27-32)

Wortart: Substantiv, Neutrum

Gebrauch: gehoben

Worttrennung: Bild |nis

Bildliche Darstellung eines Menschen; Porträt

Beispiel: Das Bildnis von Detlef Bach, eines alten Mannes

Betonung: Bịldnis

Lautschrift: [‚bIltnIs]

Ich mach mir (k)ein Bildnis, denn…

(Gedicht: Lawrence Ferlinghetti)