Intermezzo

Religiöse Feiertage machen mich immer so wuschig…  da weiß ich nie, was ich davon halten soll…  Es ist schon wirklich ein Kreuz…  immer nur, bitte, ein Kreuz… sonst ist es ungültig…  Der Sinn des Lebens.

Fernsehen + Ben Hur = Ostern

So viele Menschen schimpfen heutzutage leichtfertig über das Fernsehen. Es sei niveaulos. Antiquiert auf der einen Seite oder infantil auf der anderen. Das ist nicht richtig so, denke ich. Das Fernsehen ist schlichtweg als eine visuelle Uhr zu begreifen! Das heißt: Bilder statt Zeiger. Man muss Bilder natürlich lesen können, das ist klar. Wenn ich zum Beispiel von meiner Arbeit aufblicke, eine Zeichnung zur Seite lege oder ein Bild wegstelle, und es läuft „Ben Hur“ im Fernsehen, dann weiß ich sofort: es ist Ostern! Da kann ich mich absolut drauf verlassen. Die Bilder lügen nicht. Dafür werde Filme doch auch gedreht, damit man uns kleine Halteanker in unserer viel zu schnellen Zeit gibt. „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ bedeutet Sommer. „Der kleine Lord“ oder „Scrooge“ (mit Bill Murray) sagen mir, es ist Winter oder genauer noch, es ist Weihnachten. Die Bilder lügen nicht. Zeigt das Fernsehen „Dinner for One,“ sollte ich mir schon mal einen neuen Kalender kaufen. Das Jahr geht dann schnell zu Ende. Und wenn irgendwelche Superstars auf allen Brustwarzen durch einen Dschungel der Blödheit kriechen, dann „Gute Nacht,“ dann ist es Zeit, um im Bett ein gutes Buch zu lesen. Also von wegen: Fernsehen verblödet. Es zeigt uns klar und deutlich, was zu tun ist. Sokrates und Jesus würden heute nur fürs bzw. im Fernsehen arbeiten wollen. Das erklärte schon George Bernard Shaw. Er sagte: „Um Erfolg zu haben, muss der Idealist die Menschen nämlich entweder an der Nase herumführen oder sich kreuzigen lassen; das heißt es bleibt ihm nur die Wahl zwischen Paradoxie und Selbstaufopferung.“ Also Wahlversprechen oder Dschungelcamp. Zitat: „Ich habe sechs Frauen…nein, sieben.“ – „Ich habe acht gezählt.“ – „Er hat aber nur deswegen so wenige, weil er auf Reisen ist.“ Frauentausch? Nein, „Ben Hur“ Es ist schließlich Ostern. Ach, genug geschwafelt. Ein Bild muss her… eine Arbeit, die beweist, dass Bilder nicht lügen können…

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Einsamkeit

„Man(n) kann mitunter scheußlich einsam sein!“ Diesen Titel gab ich dem Bild, der Zeichnung/Collage, die ich gestern von meinem Vater machte… Das erste Bild einer Reihe? Der Verlauf seiner Krankheit, wie wird sie meine Bildideen beeinflussen? … Als ich gestern die Arbeit begann, fiel mir ein, dass ein paar Freundinnen mich seinerzeit verließen, kurz nachdem ich sie porträtiert hatte. Hoffentlich nimmt sich mein Vater nun kein Beispiel an dieser Eigenart.

Kostbarkeiten

„…das ist ja ein eindrucksvoller Start, lieber Herr Bach! Eindrucksvoll, wie den Bildern die Texte gut tun. Und echte Trouvaillen! Die Anima-Zeichnungen z.B.
Weiter so! Herzlich…“ schrieb mir ein Leser meines BLOGS. Ein Leser, den ich wirklich sehr schätze, seinen Blick auf die Kunstwelt, seine Augenzwinkereien… wie zum Beispiel zum Thema „Neo Rauch“… ein aufmerksamer Leser, wie man ihn sich nur wünschen kann! Ich will mich an dieser Stelle mit einer weiteren Anima-Zeichnung bei ihm bedanken… Also: Für Sie, Herr… ; Und ich mach weiter so. Versprochen!

Leni im „Wunderland“

„Helene Bertha Amalia Riefenstahl (* 22. August 1902 in Berlin; † 8. September 2008 in Pöcking) war eine Tänzerin, Schauspielerin, Filmregisseurin und Fotografin…

Leni Riefenstahl war wegen ihrer Nähe zum Nationalsozialismus im Allgemeinen und zu Adolf Hitler persönlich eine der umstrittensten Figuren der Filmgeschichte. Ihren Filmen, allen voran Triumph des Willens, aber auch Sieg des Glaubens und Tag der Freiheit – Unsere Wehrmacht, wird vorgeworfen in einer suggestiven und symbolischen Filmsprache, die nationalsozialistische Ideologie zu glorifizieren und wirkungsästhetisch zu legitimieren. Eine Kritik, die sie zeit ihres Lebens zurückwies.“ „ Du weißt nicht viel,“ versetzte die Herzogin. „Das ist eine Tatsache.“ (aus: Alice im Wunderland von Lewis Carroll; Reclam Leipzig, 1967)

Riefenstahl sah rückblickend ihre Fehler in ihrem „politischen Desinteresse“ und ihrer „damit zusammenhängenden Mitläuferschaft“. Ihren Aussagen nach ging es in ihrem künstlerischen Wirken stets um Ästhetik und nicht um Ideologie. Als Propagandistin habe sie sich damals nicht gesehen.“ „ Eine hübsche Ausrede!“ spottete die Taube verächtlich. „Ich habe schon viele kleine Mädchen gesehen, aber noch keines mit einem derartigen langen Hals! Nein, du bist eine Schlange…“ (aus: Alice im Wunderland von Lewis Carroll; Reclam Leipzig, 1967)

„Erst rückblickend sei es ihr möglich, Dinge anders zu betrachten – in der NS-Zeit hingegen habe sie im damaligen unkritischen Zeitgeist gelebt. In späteren Interviews beteuerte sie stets, die NS-Verbrechen zu verurteilen und wehrte sich gleichzeitig gegen jeden Versuch, ihr eine Schuld anzulasten.

Als entscheidenden Makel in Riefenstahls Biographie sehen die meisten Kritiker die Tatsache an, dass sie bis an ihr Lebensende eine selbstkritische und tiefergehende Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit vermissen ließ.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Leni_Riefenstahl) „Alice starrte ihn verblüfft an. Sie begriff den Sinn seiner Worte nicht, obwohl sie vernünftig klangen. „Ich versteh` dich nicht!“ gestand sie so höflich, wie sie konnte.“ (aus: Alice im Wunderland von Lewis Carroll; Reclam Leipzig, 1967)

IN SENSU

IN SENSU… Die Systematische Desensibilisierung (SD) wurde in den 50er Jahren von Joseph D. Wolpe entwickelt und galt lange Zeit als das Verfahren der Verhaltenstherapie schlechthin. Die zentrale Annahme Wolpes lautete, dass körperliche Entspannung mit körperlicher Anspannung unvereinbar ist und die Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz im entspannten Zustand zu einer konditionierten Hemmung der Angstreaktion führt.

Das Ziel der SD ist also die Aufhebung der Assoziation von angstauslösenden Reizen mit Angstreaktionen. Die dazu verwendete Methode ist eine mehrfache, gestufte Konfrontation mit diesen Reizen in der Vorstellung (in sensu). Die Konfrontation geschieht im Zustand der Entspannung, den der Patient häufig unter Zuhilfenahme einer Entspannungstechnik hervorruft. Meine Entspannungstechnik ist und bleibt die KUNST!

IN SENSU… ob`s mir hilft? „Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“ (Joachim Ringelnatz 1883 – 1934)

Gin & Fizz ziehen um…

Gin & Fizz ziehen heute in die „Belle Etage“ … fort vom Alltagsgespräch, hinauf in die Vorzimmer des Olymp. Gleich neben „HOME“ (siehe oben – Menüleiste) beziehen sie ihr neues Quartier und geben von dort aus ihre aberwitzigen Kommentare ab über Gott und oder die Welt des schönen Scheins.

Gin: Ach ja, … die Kunst der Verführung.

Fizz: So eine Art Rückentraining für die Lenden?

Gin: Hey, das ist äußerst nützlich. Wochenlang auf der Lauer liegen, um jemanden zu verführen, das geht schließlich auf die Gelenke.

Fizz: Ich verstehe. Schlauheit und Hinterlist, mit der man sich in ein einsames Herz einschleichen will, alles muss erst gelernt werden.

Gin: Und stets geschmeidig bleiben.

Fizz: Versprechungen, Schmeicheleien. Alles ist wichtig. OKAY, das gebe ich ja gerne zu…

Gin: Man darf der Natur niemals vertrauen. Man muss ihr vielmehr nachhelfen und auf die Sprünge helfen.

Fizz: Wäre es in deinen Fall dann nicht besser dein Aussehen zu ändern?

Cloaca maxima

„Eine Hochkultur ist zunächst einmal eine Kultur, die eine Müllkippe hat… Bei den Völkern, die man … primitiv nennt – nun, ja, gibt es weniger Müllprobleme.“ So beschreibt das jedenfalls Jacques Lacan in „Meine Lehre“.

Wir als Hochkultur sind eingeschlossen in einen Panzer aus Abfällen! Müll, ein merkwürdiges Kunststück aus zäher Langmutigkeit? Es beschleicht mich in diesem Punkt so ein komisches Gefühl… Die Raserei der Kultur beschleunigt seine Zerstörung und verkündigt die Ausdehnung von Müll.

Süsskartoffeln 0,388 kg x 3,99 EUR/kg Fenchel 0,642 kg x 2,49 EUR/kg Rote Bete vacuum Brombeere-Apfel Tofuschnitte Man KP Wildrosen Dus KP Cirtus Duschl Johanniskraut Pastinaken 0,208 kg x 3,99 EUR/kg Frühstücksbrei B Dinkelflocken Intermezzo Hähnchen-brustfiletroulade

VITESS TOI.PAPIER RECYL. TK SCHLEMMERFILET 400 G TK SCHLEMMERFILET 400 G GEFLÜGELAUFSCHNITT 150 G BANANEN HONIG KIWI MARMELADE EIER AUS FREILANDHALTUNG KNÄCKEBROT 250G ZUCCHINI 1KG SARDINEN IN ÖL, 125 G SARDINEN IN ÖL, 125 G CASA MORANDO OLIVENÖL DORNF./SPÄTB. BIO 0,75L BUTELLA SB-MAGARINE500G BIO-MÖHREN 1KG AKUTA TABS CHERRY-RISPENTOMATEN 500G

Ferrero Küsschen Haribo Pico Balla Haribo Saftgoldbären Napoleon Bonbons Napoleon Bonbons American Sandwich Signal Zahncreme

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Schwanenbeichte

Was genau ist die „Schwanenbeichte“  ***  Sie ist ein Lebensbericht an fiktiven Schauplätzen. Sie handelt von Artisten, Possenreißern, Ameisen und anderen liebenswerten Dingen. Eine Collage aus Quecksilbertröpfchen…

(für die Künstler unterhalb des Olymps)

Ein Zirkus kam in die Stadt. Alle Welt ging hin. Das Feuilleton der FAZ sowie „DIE ZEIT“ brachten große Artikel über dieses epochale Kunstspektakel. Die wichtigste und weltgrößte Manege. Das musste man einfach gesehen haben! Wer dort nicht auftauchte, der gehörte nicht dazu. Der existierte überhaupt nicht. Wer hier nicht erscheinen wollte, der hätte sich mutwillig in eine Ecke verkrochen. Das meinten die führenden Kritiker. Niemand, der wahren Meistern bei der Arbeit sehen wollte, dürfte sich außerhalb dieser Manege bewegen.

Selbstverständlich ging auch ich hin und war gespannt auf das Spektakel! Der Zirkus war auf ständiger Welttournee und mit mehr als 1800 Personen unterwegs. 450 Sattelschlepper transportierten alles von Ort zu Ort: Personen, weiße Elefanten und Katzen. Eine Unmenge von Katzen zählte zum Inventar des Zirkus. Lebendige, wie auch tote! Zahlreiche Selbstdarsteller bildeten den übrigen farbigen Tross. Illusionisten. Kavalleristen. Bogenschützen. Polizeioffiziere in bizarren Uniformen. Gaukler und Soldaten. Possenreißer. Letztere bezeichnete man gerne als die vollkommensten Ästheten und gleichzeitig, so tuschelte man aber auch, die hemmungslosesten Frauenhelden, die versiertesten Wortverdreher.

Ein Possenreißer war einer, der unablässig an seinem Image bastelte. Bei Tag, als auch bei Nacht. Possenreißer waren eitel und verbreiteten die abenteuerlichsten Geschichten. Es waren Blender der Extraklasse. Und der Zirkusdirektor war der absolut beste von ihnen allen! In der Nacht wurde mit der ganzen Bagage gereist. Kopfüber in die tiefste Dunkelheit hinein. Die grünschwarze Nacht zuvor war angefüllt mit Rauschzuständen jeder erdenklichen Art. Der Zirkus war ein Ritual, das sein monströses Spiel in der Öffentlichkeit entfalten musste. So wie ein Schmetterling mit Totenkopfsymbolen gerne seine Flügel der Sonne präsentiert.

Nach dem obligatorischen Katerfrühstück am Morgen, zog der Zirkus mit einer stolzen Parade in die jeweilige Stadt ein. Strahlend lächelnd präsentierte man sich vor einem schaulustigen und zahlenden Publikum. Alle Artisten marschierten auf der Parade mit. Arme Sünder auf einem Karren stehend, der behängt war mit silbernem und goldenem Geschmeide. Polizisten in göringhaften Uniformen eskortierten die Parade. Alles und alle zogen zum öffentlichen Platz des großen Marktes. Dort sollten die Kunsturteile vollstreckt werden.

Ein Orchester betäubte die Ohren der Umherstehenden mit der Musik moderner Komponisten. Oft klang es, als würde Carl Spalling, der Komponist der Bugs Bunny Filme,den Roman „Justine“ von Marquis de Sade vertonen. Hunderte von Ballettdamen in schwarzem S/M-Outfit stolzierten durch die Straßen. In hochhackigen Stiefeln, Strapsen und engsten Korsagen. Als heilige Ungeheuer eines heimlichen Alltags ließen sie die Augen der Schaulustigen trübe werden.

Objektwagen mit fast gespensterhafter Dekoration wurden durch die Stadt gezogen. Um dann sofort durch sämtliche Medien bejubelt zu werden! Der Zirkus protzte durch unzählige Podien und ebenso viele Bühnen. Jede Menge von Sitzplätzen war für die Reichen und Schönen bereitgestellt. Der Zirkusdirektor, hauptsächlich in Schwarz gekleidet, jedoch durch eine Reithose mit Leopardenmuster besonders herausgeputzt, holte sich die Top 100 der Kulturrevolutionäre in seine riesige Manege: Volksverdreher. Possenreißer. Maler. Bildhauer. Conzept-Ideologen mit eisernen Halsketten. Murakamis in buntscheckigen Gewändern. Extra-large-Protakonisten mit Eisenkugeln an den Füßen.

(wird fortgesetzt… )