Ich bin seltsam, ich bin neu

Ich bin seltsam, ich bin neu / Ich frage mich, ob du auch so bist / Ich höre Stimmen in der Luft / Ich sehe du nicht und das ist nicht gerecht / Ich will nicht traurig sein / Ich bin seltsam, ich bin neu / Ich stelle mir vor, du bist es auch / Ich fühle mich wie ein Junge im All / Ich berühre die Sterne und fühle mich unpassend / Ich frage mich, was andere denken mögen / Ich weine, wenn die Leute lachen, es macht mich klein / Ich bin seltsam, ich bin neu  / Ich verstehe jetzt, dass du auch so bist / Ich sage, ich „fühle mich wie ein Schiffbrüchiger“ / Ich träume von einem Tag, an dem das in Ordnung ist / Ich versuche dazuzugehören / Ich hoffe, dass ich es irgendwann schaffe / Ich bin seltsam, ich bin neu. (Benjamin Giroux, 10 Jahre, Autist)

Mich hat dieser Text sehr berührt… auch ich bin seltsam, ich bin neu. Bin ich neu?

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Die Muse, mein Beckmann und ich: Bach, Detlef Bach.

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Auf meiner letzten Vernissage fragte mich jemand:„Hätten Sie Ihren Wodka Martini gerne geschüttelt oder gerührt?“ Und ich antwortete: „Sehe ich aus wie jemand, den das interessiert?“ Darauf erwiderte mein Gegenüber etwas schroff: „Malerei ist eine schwere Sache und fordert den Menschen mit Haut und Haaren. So bin ich vielleicht blind an vielen Dingen des realen und politischen Lebens vorbeigegangen. Allerdings nehme ich an, dass es zwei Welten gibt: Die Welt des Geistes und die der politischen Realität. Beide sind streng gesonderte Funktionen der Lebensmanifestation, die sich wohl manchmal berühren, aber im Prinzip grundverschieden sind.“ Ich nickte, geheuchelt interessiert, und kam zum Schluss: „Ich bin wirklich gerührt. Kunst ist eine grausame Angelegenheit, deren Rausch bitter bezahlt werden muss.“ Dann nahm ich meinen Wodka Martini und schlenderte von dannen. Entscheidend ist doch stets der persönliche Geschmack und nicht das überlieferte Einsortieren in tradierte Kategorien wie „ernst“ oder „unterhaltsam“, „geschüttelt“ oder was weiß denn ich…

Leben und Werk

(Der Ort: Ein Museum. „Was ist das für ein Ding, das so lustig herumspringt?“ sprach das Mädchen, nahm die Spindel in die Hand und wollte auch spinnen. Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt… stach sie sich in den Finger & drei Blutstropfen fielen zu Boden.) Meine Kunst, sie speist sich aus solchen Erinnerungen! Erinnerungen an ein anderes (Er)-Leben…

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All meine Werke gleichen jenen Blutstropfen, die man hinterlässt, wenn man sich verletzt hat. „Wir wollen, dass das Erlebte unser Leben prägt!“ Und genau das ist der Grund, warum ich überhaupt male, zeichne oder collagiere. Dem inneren „Erlebnisstrom“ gebe ich ein Gesicht, ein Aussehen…& nenne dieses Tun, in Ermangelung eines anderen Begriffes, schlichtweg „KUNST“. Am Anfang versuchte ich mein Erleben durch die Fotografie zu dokumentieren. Aber das Abbild meiner Umwelt erschien mir als Medium nicht ausreichend dafür. Die Reflexion auf mein Erleben, sie sollte/musste etwas anderes sein… sie sollte/musste anders aussehen!

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Inzwischen schenkt mir meine jetzige Kunst im Tun Erlebnisse & aber sie schenkt mir gleichzeitig (schemenhafte?) Erinnerungen an die Erlebnisse, die eben durch Reflexion wieder in mein Bewusstsein gelangen: das ist, so gesehen, ein ewiges Spiel (Mit mir als Spieler, Spielplatz und das Umspielte gleichzeitig). Ich kann durch meine Kunst ein Erlebnis in mir wachrufen, darüber nachdenken und das Bild dieser Erlebnisse mit anderen Bildern vergleichen. Es ist mir möglich Erinnerungen und Vorstellungen an diese (inneren) Erlebnisse zu verändern, um wiederum neue Bilder zu (er)schaffen. Die Bilder geschehen!

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Ich kann sie nicht beeinflussen. Sie sind da… auch wie eine Erinnerung, die ich lieber nicht gemacht hätte, die mir Angst einflösst. Auf der anderen Seite schenkt mir die Kunst Erinnerungen an Erlebnisse, die ich sehr gerne genossen habe… oder (auch nur gerne) genossen hätte… Freude, Glück, endlose Höhepunkte.

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Meine Kunst ist für mich also dieses (besondere) Erleben, was mein ganzes Leben prägt. Kein Urlaub hat mich je so nachhaltig beeindruckt, wie eine Zeichnung, die ich aus einem Impuls heraus anfertigte. Keine Reise hat je so tiefe Spuren in mir hinterlassen, wie es bestimmte Bilder vermochten, die sich aufdrängen… um gemalt zu werden… oder die schon geschaffen wurden.

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„Lauf, Pferchen, lauf“, „Der Gott meiner Liebe war sterblich“ waren nur zwei Titel von Erlebnissen, die sich einst in mir festgesetzt hatten, die mein Denken, mein Empfinden und Bewusstsein nachhaltig geformt haben/hatten. „Die männermordende Sopranistin“, „Die Spielsachen des jungen Herrn“, „Rosenfingerchen“, „Das Lied der schönen Hermaphroditin“ – allesamt Bilder, die hinter den Spiegeln gemalt wurden, die wir realer Weise als Grenzen ansehen. Warum nur?

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Geteilte Erinnerungen, behauptet man, würde Menschen näher zusammen bringen. Aber für meine Kunst scheint das nicht zu gelten! Denn meine Erinnerungen – egal sie ich sie benenne – sie verschrecken, so sagt man mir, durch ihre… „Unmittelbarkeit?!“ Aber als „unmittelbar“ wird doch generell dasjenige bezeichnet, was ohne vorherige Verarbeitung oder Ursache gegeben ist.

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Meine Bilder haben jedoch alle ihre vorherige Verarbeitung erfahren. Und sie haben ihre Ursache. In mir! Unmittelbar ist etwas, was durch keinen Prozess und keine anderweitige Erklärung verständlich gemacht und daher ursprünglich ist. Ich bin aber ihre indirekte Erklärung! Und ich erkläre: ich erschaffe keine Bilder für irgendeine pauschale Reisegruppe, noch male oder zeichne ich für zigtausend Follower; Ich schaffe meine Bilder(-erlebnisse) nur für Einsame!

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Die Erinnerung überstandener Schmerzen ist Vergnügen… (Julia-Picture #3).

„Mit einem Kunstwerk muss man sich verhalten wie mit einem großen Herrn: Sich davor hinstellen und warten, daß es einem etwas sage.“

(PAUSE)

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O, ich halte diese Pause nicht aus… ich ergreife das Wort: Meine Bilder sind wirklicher als die Wirklichkeit selbst! In der Wirklichkeit, so die sagenumwobenen Experten unserer Zeit, sei das Typische der Menschen wie mit Wasser verdünnt. Hier, bei mir, aber nicht! Denn „die einzige Welt, welche jeder wirklich kennt und von der er weiß, trägt er in sich, als seine Vorstellung, und ist daher das Zentrum derselben. Deshalb eben ist jeder sich alles in allem; er findet sich als den Inhaber der Realität und es kann ihm nichts wichtiger sein, als er selbst.“ (Beide Zitate – Arthur Schopenhauer) Und Julia? Sie wird mit Sicherheit nur zu gut verstehen, wie unglaublich wahr der Titel dieses Eintrages ist.

 

Lieber Bruder…

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Du weißt es am besten, lieber Bruder, dass, wo Menschen zusammen zu schaffen haben, es mehr oder weniger kleine Schwierigkeiten gibt. Je älter man wird, desto gewisser sieht man das Wie und Wo voraus und kann sie doch weder bei sich selbst noch andern immer, so gern man wollte, verhüten…  LG

(Es gibt Einträge auf dem BLOG, an denen sich Kunsthistoriker die Zähne ausbeißen werden. „Was will er uns bloß damit sagen?“, werden sie tuscheln. „Das geht Sie gar nichts an!“, werde ich antworten. „Das hier ist eine kleine Geschichte zwischen meinem Bruder und mir.“)

Lieben Sie Parties?

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Lieben Sie Parties?…

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Oh, entschuldigen Sie bitte!“  „Bitte?“  „Nett hier, nicht?“  „Ja!“  „Nette Leute hier, nicht?“

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„Hm-hm-hm-hm!“  „Haha, nettes Wetter draussen, hm?“  „Oh ja, sehr nett!“  „Oh ich finde Sie auch nett! Sagen Sie, haben wir uns nicht schonmal irgendwo geseh’n?“ 

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„Hm-hm!“  „Hm, wie wär’s mit einem netten Tänzchen?“  „Hm!“ …

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„Nein? Darf ich Sie dann zu meiner Party nächste Woche einladen?  Es wird bestimmt sehr nett!“  „Bestimmt?“  „Bestimmt!“  „Ja, ja!“   Fad‘ wär das Leben, gäb‘ es keine Parties mehr, denn wo bekäme man soviel Gesprächsstoff her?

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Ausstellungs-Impressionen HBT Gallery. (Textfragmente: Daliah Lavi)

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