New York

1. „Ein Mythos ist sie, die große Stadt, die Räume und Fenster, die dunstspeienden Straßen, für jeden, alle, ein anderer Mythos, der Kopf eines Götzen mit Verkehrsampelaugen, in freundlichem Grün oder spöttischem Rot blinzelnd. Diese Insel, wie ein demantener Eisberg auf den Wassern des Flusses schwimmend, heißt sie New York, nennt sie wie immer ihr wollt; auf den Namen kommt es kaum an, weil man, aus der vertrauteren Wirklichkeit des Anderswo kommend, nur auf der Suche nach der großen Stadt ist, einem Ort zum Verbergen, sich darin zu verlieren oder sich selbst zu entdecken, einen Traum wahrnehmen, mit dem man beweist, vielleicht letzten Endes doch kein hässliches Entlein zu sein, sondern wunderbar und der Liebe wert, wie man es glaubte auf den Stufen der Haustür, an der die Fords vorüber fuhren – wie man es glaubte beim Planen dieser Suche nach einer großen Stadt.“ (Truman Capote; Geboren am 30. September 1925 in New Orleans; Gestorben am 25. August 1984 in Los Angeles.)

2. Amerika ist ein sauberer Vorort von New York. (Ephraim Kishon)

3. Wenn man auf einer kleinen Insel wie Manhatten lebt, ist die Wahrscheinlichkeit dem Menschen über den Weg zu laufen, der einem das Herz gebrochen hat, unglaublich hoch. Die Wahrscheinlichkeit ihm über den Weg zu laufen wenn man beschissen aussieht, ist noch höher.  (Carrie Bradshaw in Sex And The City“)

Mit dem Sammler und Freund Wolf Siepermann (s.o.)

3.1. „Es gibt acht Millionen Menschen in dieser Stadt und diese wimmelnden Massen existieren nur zu dem Zweck, die wenigen außergewöhnlichen Menschen über sich zu erheben.“ (Zitat aus „Spiderman“ 1)

Art.190

Selbst leibhaftig persönlich sogar Ego Inneres Ich in-eigener-Gestalt eigenhändig auch höchstpersönlich Herr seiner selbst sein! Ruhig bleiben. Zu sich kommen. Einen klaren Kopf bewahren. Das Gesicht wahren. Keine Miene verziehen. Nicht die Nerven verlieren. Sich am Riemen reißen. Sich im Zaum halten. Sich in der Gewalt haben. Sich in Schranken halten. Sich beherrschen.

F * + k ! 

(1) Künstler werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl von sich selber erwählt. Sie sind Vertreter eines inneren Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen!

(2) Wahlberechtigt ist nur, wer das Spiel zu spielen versteht und sieht, dass die Anderen ein Spiel spielen, während diese wiederum sehen, dass der Künstler sieht, dass sie ein Spiel spielen.

(3) Das Nähere bestimmt ein soziales Geflecht.

Achtung! Aufnahme!

Wer? Ein leeres Stück Papier. Und ein Paar traurige Augen… Samen wird sich vereinen, wird sich selbst vermählen… (Antonius geht langsam hin und her):

Rotlicht. Aufnahme? Diese Frau ist aber überhaupt keine Laiendarstellerin! Ich habe sie in „Wahrheit“ erkannt: Sie ist eine (halb)-professionelle Pornodarstellerin, die nur eine Hausfrau spielen soll, die, um ihr Leben attraktiver zu machen, in einen Swingerclub geht.

Diese (halb)-professionelle Pornodarstellerin bezeichnet sich auf einschlägigen DVDs selber als eine hundertprozentige Amateurin… Eine Amateurin von was? Eine Amateurin des Lebens? Sind wir nicht alle in diesem Punkt Amateure? Oder F R E A K S. Narren?, mein lieber Antonius. Narren. Mit der Fähigkeit versehen, über dem Abgrund in der Luft zu stehen, kurz ins Publikum zu winken, um dann pfeilschnell in die Tiefe zu stürzen, ohne dabei ums Leben zu kommen (FAKE).

(Oja, das ist gut!…s.o; Und zugleich ist es, wie das Guckguck-Spiel, überaus unterhaltsam. Doch all diese Netze, diese Kabelinstallationen, Internet, Youtube, Facebook & Co., diese künstliche Intelligenzen sind zugleich ein perverses Entertainment. Wie Neil Postman es formulierte. Welche Bücher, welche CDs, welchen Sprit wir tanken, welche Möbel wir uns ins Haus stellen, wird uns meist visuell-virtuell zugeflüstert. Und zwar solange, bis wir drohen verrückt zu werden … O, HA. UND UNSERE KINDHEIT VERGESSEN, Little Mr/MISS ❍ Shine ?)

Solche Narren, wie uns, kann niemand wirklich töten! Vielleicht sperrt man uns deshalb in Galerien, Museen, Bücher oder Höhlen ¿  damit niemand unseren Anblick tagtäglich und  L  I  V  E ertragen muss. Wir Narren, wir turnen auf dem Fenstersims des Lebens herum. Vor uns liegt die ganze WWWelt…Und das Leben? Wir imitieren das Leben bloss. Ohne es zuvor vollständig studiert zu haben. Wir imitieren Bewegungen oder Handlungen. Geschicklichkeiten oder Gesten, Pantominen, Gesichtsausdrücke, Töne, Laute, Sprache, Körperhaltungen, sowie Stellungen beim Sex. Wir studieren sogar verzerrte Aussagen.

Halbgeschwärzte Protokolle. Gestörte, wie verworrene Texte lassen uns nicht los; es reizt uns sogar umso mehr sie nachzuahmen, je weniger sie uns plausibel erscheinen; sie dann auseinander zu pflücken und ihnen am Ende eine neue Gestalt zu geben, ist unser Spiel. Unser Narren-Leben ist eine Als-ob-Schleife, die geschlossen werden muss! So als ob wir das Leben gelebt hätten. Das ist die ganze Kunst! Die Erfahrung von Emotionen… das ist das Leben, mein lieber Antonius! To Return To The Last Scene Viewed, Press PLAY – To Disable The Operation, Press STOP Again…

Heidi und ich

„Sie sind SCHEISSE, meine junge Dame, mein junger Herr, so richtig SCHEISSE“… tönt die Expertin. Mit anderen Worten: Der Kaltherzigkeit wird in diesem Land der Hof gemacht. Und niemand versteht, dass heran wachsende Generationen so einzig und allein Mobbing-Techniken lernen. Für die Kita. Für den Schulhof. Für daheim. Für die Schlachtbank, d.h. den späteren Beruf. Als Aufseher! Als Schreibtischtäter! „Du bist wie eine mäßige Mahlzeit: Ganz lecker, aber ziemlich fad… Ich habe deshalb auch kein Foto für dich.“ Das ist doch keine Unterhaltung. Das ist einzig und allein Erniedrigung! Aber genau das ist unsere Unterhaltungskultur! Unser Unterhaltungsbetrieb! Von Kultur will ich an dieser Stelle gar nicht mehr reden. Das ist unser Unterhaltungs-Mastbetrieb! Traurig, sehr traurig, das Ganze. Die Menschenmast erfolgt übrigens selten im Freien, sondern meist in Privatmastanlagen, vor Fernsehgeräten. Vor Flachbildschirmen. Flach – Bildschirmen. Flach! Platt! Alles führt geradewegs in die geistig-kulturelle Verödung…

Ich habe auch kein Foto mehr für Euch.

Alleingang

Den Tag habe ich mir in die Tasche gesteckt. Seinen Geschmack mir auf die Zunge gelegt. Bleibt mir nur noch ein Bild von ihm zu machen. Damit ich ihn nie vergesse.

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Spieglein, Spieglein an der Wand…

Immer nachdem ich Lunge und Leber glaubte gegessen zu haben, dachte ich sofort, ich wäre der erste und der allerschönste, der beste Künstler, trat vor meinen Spiegel und sprach: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Schönste und Beste im ganzen Land?“ Da antwortete mir der Spiegel: „Herr Künstler, Ihr seid der Schönste und Beste hier, aber Sch…,es gibt noch tausende, die sind tausendmal schöner und bester als ihr!“ Da erschrak ich, denn ich wusste, dass der Spiegel niemals eine Unwahrheit sprach. „Sch… !“, dachte ich. Es gab tatsächlich Künstler in meinem Viertel, die hatten auf ihrer Visitenkarte stehen, sie wären die schönsten und besten in der Stadt. Es gab Künstler in meinem Viertel, die von sich sagten, sie wären die schönsten und besten im ganzen Land. Und es gab Künstler im Viertel, die posaunten heraus, sie wären die schönsten und besten auf der ganzen Welt! Und ich?

Ich lächelte. Ich wusste nämlich, ich war einfach der beste Künstler hier; für mich ganz allein! Und unumstösslich sollte mein Urteil sein. So hielt ich auch mit meiner „Poesie“. Denn solche Dicht-Bild-Kunst gab´s vor dem noch nie! Und wenn ich dann glücklich war in meinem Glanz, was tat es, ob es Verdienst war oder schlichte Arroganz? Die Welt würde Anstoss nehmen, sicherlich. Sollte doch die Welt sich grämen. Und nicht ich!

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Wut, zu lieben

„Ich bin voll Wut, zu lieben!“  Doch hab ich nur diese, meine Bilder… Und einen Kuss der ganzen Welt…

Die Wut (in gehobener Sprache auch lat. Furor oder frz. Rage) ist eine sehr heftige Emotion und häufig eine sehr heftige Reaktion, ausgelöst durch eine als unangenehm empfundene Situation oder Bemerkung, z. B. eine Kränkung. Wut ist heftiger als der Ärger und schwerer zu beherrschen als der Zorn. Wer häufig in Wut gerät, gilt als Wüterich. Als Künstler? Implizit ist damit wohl ausgesagt: Wer leicht in Wut gerät, ist weniger gut imstande, sich selbst zu kontrollieren. Die Ableitung des Wortes Furore  (ital.) für „rasenden Beifall“ sowie „Leidenschaftlichkeit“ wird im Zusammenhang mit Furore machen als „großes Aufsehen erregen“ und „Beifall erringen“ definiert. Ich sagte ja: Künstler!

„Mein so schwaches Herz ist wild.
 Ganz gleich, wann, gleich, wo, gleich, was: wenn es irgendein Gebild
  Der Schönheit und der Freude schimmern schimmern sieht, so zuckt es und schreit
  Und stürzt sich d´rüber her.“ Psychologen grenzen die Wut von Ärger ab, indem sie von einem „höheren Erregungsniveau“ und stärkerer Intensität sprechen. „Von Zorn spricht man dann, wenn die Angelegenheit, die uns ärgert, nicht primär auf unser Ich bezogen ist, sondern auf etwas Übergreifendes… Der Zorn ist etwas distanzierter als die Wut (…)“ (Vom Sinn des Ärgers. Verena Kast). Die Entstehung von Wut wird psychologisch analog zur Entstehung von Aggressionen erklärt. Dazu gibt es im Wesentlichen drei Theorien: Die Triebtheorie nach Freud. Sie geht von einem angeborenen Aggressionstrieb aus. Wird er prinzipiell unterdrückt, kommt es zu seelischen Störungen… „Ich, nur so zum Beispiel, ja?… ich schreibemale Bilder.“

Die Frustrations-Aggressions-Theorie geht davon aus, dass Aggressionen grundsätzlich Reaktionen auf Frustration sind. Wut ist demnach eine Abreaktion. Die Lerntheorie nach Bandura stellt Aggression als erlerntes Verhalten dar. Sie sei ein Verhaltensmuster, das durch bestimmte Erfahrungen und das Lernen von Vorbildern antrainiert werde. „In eines einzigen Kusses Zeit
  Umarmt mein Herz hundertmal! Und wenn der Traum die Flügel scheu
  Wieder zusammenlegt, kehrt dieses Herz allein, doch treu
  Zurück und läßt den Kalten noch Getränk aus seinem Blut!
  Es stirbt nicht daran, es fährt von neuem auf der Tränen Flut
  Zur Träume-Insel ab, zäher Matrose, arm, verlassen
  Und wild – Die Wut zu lieben, hat mein Herz. Was tun? Tun lassen!“ (Paul Verlaine)  Und was besagt die Kunst-Theorie? Malen? Zeichnen? Schreiben? Vergehen!

Die blaue Kammer

Das nicht Gelebte, es steckt in meinen Bildern. Aber lebt es dort auch weiter? Oder kommt es dort zum Stillstand? Ach, meine Wahrnehmung ist, denke ich, eine liebevolle Vermählung von Glauben und Sehen, Wissen und Ahnung.

Sendeschluss

Das die Welt untergehen wird, dies ist ja wirklich keine Frage. Der Filmregisseur Roland Emmerich datierte die Apokalypse auf das Jahr 2012. Er war dann aber sehr enttäuscht, als nichts passierte. Nun wird er weiterhin Filme drehen. Diese Tatsache hat uns Filmfreunde wiederum sehr enttäuscht. Aber so ist das halt im Leben, es kommt eben doch immer anders. Der Mensch denkt, aber Gott lenkt! Sicher, er gibt uns schon ab und an Zeichen, aber diese muss man auch sehen können. Ein Herbstblatt, das im freien Fall sich vom Baum löst, dabei aber noch verwegene Pirouetten dreht, die das geübte Auge an das Sternbild Achterschiff denken lässt, wäre so ein Zeichen. Oder wenn plötzlich mal der Zuckerstreuer in meinem Lieblingscafe funktionieren würde, dies wäre auch so ein Zeichen. Ein Zeichen endlich einmal inne zu halten, nach zu denken, um sich der Werte zu erinnern, die im Leben wirklich wichtig sind. Also… äh… tja… also man muss die Zeichen, die Gott uns sendet, auch sehen können. Und was soll ich sagen? Ich habe sie gesehen! Es war Mittag, ich schaute Fernsehen, und er bereitete mich auf das Unvermeidliche vor.

Und was tue ich jetzt noch in der mir verbleibenden Zeit? Einen Garten anlegen, Socken stricken und die Gesamtausgabe von Kafka lesen? Wie ich mich kenne, werde ich einfach in einen anderen Kanal‡ switchen‡.‡ Ich switche, werde switchen, würde switchen, switchte, habe geswitcht, hatte geswitcht, werde geswitcht haben, habe geswitcht… hätte geswitcht, wenn nicht plötzlich wieder alles gut wurde… Sorg dich nicht um mich – Der Himmel über uns – Immer gleich – wo wir sind – getrennt – oder vereint – Der Himmel – Immer über – Dir und mir