Blinkfeuer sowie der desperate Schrei der Stille.

Der Einfluss der Worte auf mein Werk ist immens. Sie pusten seit jeher in (m)eine Glut, damit das Feuer niemals ausgeht bzw. sich jederzeit entfachen lässt. Im Feuer verbrennen sie und steigen empor als Bilder. Es sind Bilder, die vor der Menge nicht imstande sind zu reden, sie scheinen mutistisch zu sein. Sie zeigen sich zwar, sie drehen und verrenken sich, aber sie verlieren keine einzige Silbe mehr. Die Menge der Schaulustigen legt den Bildern immer wieder Worte in den Mund, so wie man Plinius einen Stein auf die Zunge legte, auf das er verständlicher reden solle. Aber die Bilder, sie reden nicht, obwohl sie es könnten. Nur muss der Ort dafür angemessen sein; ein Ort ebenso schwer zu definieren, wie der Grund, aus dem sie aufgestiegen sind. Beides ist identisch. Das Wort, was sich ins Bild drängt, ist identisch mit ihm.

Pietà (Mom Teaching Son)

Gelobt, gepriesen sei dein Name. Für die Hilfe, die niemals kam. Du willst es dunkler? Am Fuße des Kreuzes habe ich genächtigt. Tief in der Erde hatte ich mich mit Wurzeln zugedeckt, um nicht zu frieren. Meine Lippen liebkosten die dunkle Feuchtigkeit, meine Füße verkrallten sich in Geröll und Sand, die Nägel verwuchsen mit der Umgebung wie Schlingpflanzen. Ich glich einem schwarzen Dornröschen, das wartete, wie tot, auf den erlösenden Kuss von einem Wurm. Mein Turm lag weit unter Tage. Er war nicht in die Höhe gebaut, sondern in die Tiefe meiner Träume. Von Ahnen hinterlassen, als Nährboden für uns im Leben Begrabene.

Quergeträumte Königin.

„Träume sind durchtränkt vom Licht der Sterne, um die Menschheit zu retten. Vor Lügen und Korruption. Vor Tod und Zerstörung. Fokussieren Sie. Lenken Sie die Energie ihrer Träume auf das Wesentliche. Auf etwas, was größer ist als Sie selbst“ hatte die Königin im Vorbeigleiten zu mir gesagt. Dann gab sie sich einer Liebe hin, aus der sie nie mehr aufzuwachen gedachte. „Das ist es.“ Ich verstand ihre Gedanken. „Lebhafte und enthusiastisch sprießende Blütenträume und deren engelhafter Duft, der sich nie wirklich verflüchtigt, wenn man die Angst vor der Leere überwunden hat.“ Ich lächelte.