Märchentiere erzählen mir Geschichten

Mit der Zeit wachsen Zeichnungen aus der Erde / Leinwände drängen ans Licht / Dias werden von mir ausgegraben / Sie tragen Blessuren im winzigen Gesicht / Der Frost hat ihnen zugesetzt / Einstmals rosige Lippen sind nun bläulich verfärbt / Ich küsse alle wach / Die Märchentiere erzählen mir Geschichten / Von Abenteuern die sie bestritten haben / Und alle versichern mir ich wäre dabei gewesen / Ungläubig schüttel ich den Kopf / Mein Mund steht mir offen / Doch sie legen mir Beweise vor / Bilder Zeichnungen die mich darstellen sollen / Fotos auf denen ich zu sehen wäre / Mit den Fingerkuppen fahre ich vorsichtig über die Vorlagen / Eine Auslage der Zeit / Wie von Kinder feilgeboten / Von Kindern die für kleines Geld ihr Spielzeug an einer Straßenecke verkaufen…

Nothing Is Written

Alle meine Träume sind Multi-Grössen-Schnitte / Ihre Konturen sind Nahtlinien / Sie dienen als Schnittmuster für die Sterne / Die Nahtzugaben und Säume müssen beim Zuschneiden auf dem Stern noch zugegeben werden / Die Sternschnittteile sorgfältig vorbereiten / Vom Schnittbogen die jeweiligen Teile in ihrer Sternengröße ausschneiden / Ab und zu den Sternen bei ihrer Geburt Wasser reichen / Den eigentlichen Traum zuschneiden / Der Sternbruch bedeutet die Mitte des Schnittteils / Auf keinen Fall mit einer Naht oder einer Kante verwechseln …

Erneuerte Wiederholungen

Meine Schule des Sehens besagt: Wiederholungen geschehen aus dem Willen, nach Nietzsche. Und es sind die kleinen Differenzen, die sich im Tagebuch des Verführers bei Kierkegaard zeigen. Ich mal mir schlicht meinen dreiteiligen Reim daraus. So seh ich das.