„Die Schaumgeborenen“

Es gibt nur zwei Dinge: die Liebe, in all ihren Spielarten… und Jazzmusik. Alles Übrige mag verschwinden, denn alles Übrige ist hässlich… Oja, der Schaum der Tage lässt alle Freiheiten zu. Die Personen auf meinem Bild, nennen wir sie Adam & Eve, sind Liebende. Sie lieben es zum Beispiel, Händchen haltend aus einer großen Muschel zu gleiten… um von den Göttern des Windes, von einem Regen aus Rosen begleitet, ans Ufer getrieben zu werden. An Land werden sie zudem von einer Göttin der Jahreszeiten mit einem violetten Umhang empfangen. Das Schöne dabei ist: das alles ist wahr. Denn es wurde einfach erfunden.

Für Allezeit*

Ohne ein Gran von Ungeduld geh ich ans Träumen, / mache mich an die Arbeit, / die nicht mehr enden kann, / und nach und nach, an der Spitze, / tun sich den wiedergeborenen Armen / hilfreiche Hände auf, / … tauchen die Augen auf, wieder, spenden Licht, aufs neue… 

(* Giuseppe Ungaretti)

On Air

Das Air, die Aria, benennt die Nebenform eines Liedes, es kann aber auch Teil aus einem zurückliegenden Traum sein. Ein Traum, in dem ich umhergeistere und an zukünftig Vergangenes denke, indem meine Toten, und auch die Lebenden, die ich liebe, mir allesamt in den Sinn kommen…

Ein geschriebenes Buch wird vorgebracht werden / In welchem alles enthalten ist / Aus dem die Welt gerichtet werden soll. / Wenn sich dann der Richter setzen wird / Wird alles an den Tag kommen, was verborgen ist / Nichts wird ungerächt bleiben. / Was werde ich Unglücklicher dann sagen, / Welchen Heiligen werde ich bitten, / Da kaum der Gerechte sicher sein wird? / Und das Buch wird den Titel tragen: „Dies alles gibt es also“ – Ein autobiographischer Bericht …

… das Fundament des Lebens, welches mit beiden Händen gespielt wird. Die linke Hand spielt die vorgeschriebenen Noten, die rechte greift nach Dissonanzen, damit alles zusammen eine wohl klingende Harmonie ergibt… während ich begreife, aus Einsamkeit…

Liebeslied

Meine Kunst begreife ich als ein ständiges Suchen, ein Pochen, ein Wühlen in Rissen und Brüchen, als ein zauberfähiges Gebrabbel der Poesie.

Niemand kann so schön / Mit deinen Händen spielen, / Schlösser bauen, wie ich / Aus Goldfinger; / Burgen mit hohen Türmen! / Strandräuber sind wir dann. / Wenn du da bist, / Bin ich immer reich. / Du nimmst mich so zu dir, / Ich sehe dein Herz sternen… (Else Lasker-Schüler)

Against Interpretation

Über die Kreuzigungsgruppe des „Isenheimer Altars“ von Mathias Grünewald meinte Pablo Picasso: „Ich liebe dieses Bild und habe versucht, es zu interpretieren… Aber so wie ich anfange zu zeichnen, wird etwas ganz anderes daraus.“ Und ich versuche es erst garnicht richtig. Das hat „auch damit zu tun, das pluralistische Gesellschaften aufgehört haben, von ihren Dichtern und Denkern irgendwelche Heilsbotschaft zu erwarten.“ (Hans Magnus Enzensberger). Wer wäre ich denn, daß…? Ich mache mir allenfalls flüchtige Skizzen, fertige Nebenversionen an, ziehe kurze Schlüsse. Wenn, dann wäre ich wohl eher ein delirio interpretativo.

Königsgambit

Jeder Zug (im Leben?) sollte der Beherrschung des Zentrums, der Sicherung des Königs, der Entwicklung der eigenen Figuren, der Abwehr einer konkreten Drohung oder dem Angriff auf den gegnerischen König dienen. Und natürlich die Liebe zu meiner Königin beweisen! Denn ich werde niemals meine Königin vergessen. Niemals. Nicht in meiner Kunst. Nicht in diesem Leben. I am the king I can do anything…

Besondere Vereinigungen

Die Mannigfaltigkeit der Küsse… Lippenpaare, mehr wert als alle Beredsamkeit der Welt…

… sie erzeugen Bilder des Verlangens: das Kamasutra meiner Hermaphroditen … Kunst ist und bleibt eben meine große Lustmaschine.