Anmuth (in einem Café)

Meine Frau liebt es, sich meine neuesten Arbeiten auf ihrem Smartphone anzuschauen, wenn wir in einem Café sitzen. Von wegen immer nur ins Museum, um gute Kunst zu schauen. Nein, wir gehen dafür auch ins Café unserer Wahl. Und da sitzen wir dann – zwei Liebende! … Wir trinken Cappuccino, reden über Ästhetik und Weiber*… Ja, das alles: in einem Gespräch mit meiner Frau im Café!  Das Café ist … kein Kaffeehaus, wie andere Kaffeehäuser, sondern eine Weltanschauung, und zwar eine, deren erster Inhalt es ist, die Welt nicht anzuschauen. Hernach geht er, der Künstler / Auf Feldern froh umher und heimatlichen Auen, / Er weiß: Die Einsamkeit vor einem weißen Blatt Papier ist hart. Ich hob die Augen, ich überzeugte mich, daß die Menschen existierten. Das ermutigte mich, Wörter aufzuzeichnen, die vielleicht eines Tages jemand anrühren würden. / So vergeht die Zeit, das Jahr… (*Alfred Polgar, Erich Mühsam, Simone de Beauvoir und Friedrich Hölderlin. Detlef & Susanne.)

verlegen (ein Traum mit zwei Seiten)

Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Schrieb Franz Kafka. Und eine liebe Freundin meinte zu mir, dass sie mein Werk von jeher als ein Wechselspiel zwischen/mit Bild und Text verstanden habe. Franz Kafka und Anne-Kathrin Reif (Dr. phil(osophie), Kulturjournalistin, Kulturvermittlerin, Camus-Bloggerin) haben sicherlich recht. Ich suche weniger einen Galeristen, ich suche eher einen Verleger. Für meine Träume…

Wenn bleicher Schnee verschönert die Gefilde

Die prächtige Erscheinung ist, die Luft ist feiner, / Der Wald ist hell, es geht der Menschen keiner / Auf Straßen, die zu sehr entlegen sind, die Stille machet / Erhabenheit, wie dennoch alles lachet, schreibt Friedrich Hölderlin. behutsam mit den Augen zu winken (mir nach) und liebkosen und küssen mein letztes Gedicht, ergänzt Friederike Mayröcker in „Scardanelli“. An mir liegt es nun die Bilder zu (er)schaffen Die Ströme sind, wie Ebnen, die Gebilde / Sind, auch zerstreut Bilder an die Hügel gelehnt.