kurz zurück zu meinen „Hölderlinmengen“

Friedrich Hölderlin, er lebte als Dichter (= als Künstler) im Verborgenen. Was ihn innerlich umtrieb, dass konnte er seinerzeit nicht frei ausgeleben. Er schrieb: „… schämen sich denn die Menschen meiner so ganz?“

Friedrich Hölderlin, ein Dichter unserer Zeit.

Aber wer bin ich, daß…?

( noch einmal Gedichtzeilen von Marie Luise Kaschnitz… Sie schenkt mir seit Jahrzehnten schon so viel Inspiration // Worte werden Bilder, Bilder werden zu Worten, treiben Wurzeln aus, tragen in ihren Zweigen bemalte Blätter und Leinwände, die mir Schatten spenden und Schutz bieten vor einer Welt, die nicht die meine ist )

Die heilige Rosa

… was „predigte“ die heilige Rosa… von der Krankheit der Männer? Den Anfällen von Hysterie? Wußte sie von den metaphorischen Orgien zu berichten, die ich so gerne meine Kunst, meine große Kunst nennen möchte. Sie kannte, wie ich, die Lust jedem Panda eine Kugel in den Kopf zu jagen. Sie besaß noch jenen Mund, der sich nicht jedes vulgäre Wort verbietet, sie kannte den Moment der Belohnung, wo alles weiß wird, sich die Augen verdrehen, um sich höheren Dingen zuwenden zu können.

Wie mein Biopic aussehen könnte*

There are places I’ll remember…

All my life though some have changed. Some forever not for better

All these places had their moments. With lovers and friends. I still can recall…

Some are dead and some are living. In my life. I’ve loved them all.

( zitiert aus: „In My Life“ ; THE BEATLES )

Ach ja… *Ein Biopic rekonstruiert als Film das Leben einer meist bekannten lebenden oder toten Persönlichkeit oder dessen relevante Abschnitte.

Und noch ein „Ach ja“… Ich denke, ich werde mein Biopic eher als Buch herausbringen. Denn was ist ein Film anderes, als die Summe vieler Bilder. Und die habe ich inzwischen geschaffen. Mein Buch wäre dann so eine Art „Drehbuch“… man könnte es drehen und wenden, wie man will… es wäre großartig.

Die prächtige Schande

Wie würde die Gruppe RAMMSTEIN „Yesterday Once More“ von THE CARPENTERS interpretieren? „Als ich jung war / Ich hörte Radio / Wartete auf meine Lieblingslieder / Wenn sie spielten sang ich mit / Es brachte mich zum Lächeln / Das waren so glückliche Zeiten / … / Ich wundere mich / Wohin sind sie gegangen…“ Wie würde der Leadsänger von RAMMSTEIN, Till Lindemann, das Stück auf unsere Pyrobühne der Kunst bringen? On The Top Of The World? Die prächtige Schande der Träume, sie will tagsüber keiner von uns mehr wahrhaben. Oder sie überhaupt wahrnehmen…

Wir sind so vorsichtig geworden. Wir misstrauen unserer Kultur. Sie macht uns Unbehagen. Wenn Herr Lindemann sagt, er sei Rentner, und mit seinem Lottogewinn von 500.000 Mark mache er nun erstmal eine Reise nach Island, fahre dann mit seiner Tochter nach Rom und besuche dort eine Papstaudienz, um im Herbst in Wuppertal eine Herrenboutique zu eröffnen… wir wollen dem Sänger einfach nicht mehr glauben. Wer auf die Bühne der Öffentlichkeit geht, der stirbt auch auf der Bühne, mitten im Rampenlicht, verstrickt in Widersprüche, verloren gegangen im Gestrüpp unterschiedlichster Erwartungen und Vor- bzw. Nachstellungen. Es ist zum Verzweifeln.