Hummelflug

Besetzungsliste: Solo-Posaune in C, Solo-Posaune in Bb, Piccolo, Flöte in C 2x, Oboe in C, Klarinette in Eb, 1. Klarinette in Bb 3x, 2. Klarinette in Bb 3x, 3. Klarinette in Bb 2x, Fagott in C, 1. Alt-Saxophon in Eb, 2. Alt-Saxophon in Eb, 1. Tenor-Saxophon in Bb, 2. Tenor-Saxophon in Bb, Bariton-Saxophon in Bb, 1. Flügelhorn in Bb 2x, 2. Flügelhorn in Bb 2x, 1. Trompete in Bb 2x, 2. Trompete in Bb 2x, 3. Trompete in Bb, 1. Horn in F, 1. Horn in Eb, 2. Horn in F, 2. Horn in Eb, 3. Horn in F, 3. Horn in Eb, Tenorhorn in Bb 2x, Bariton in Bb 2x, Bariton in C, 1. Posaune in C, 1. Posaune in Bb, 2. Posaune in C, 2. Posaune in Bb, 3. Posaune in C, 3. Posaune in Bb, 1. Tuba in C 2x, 2. Tuba in C 2x, Tuba in Bb, Tuba in Eb, Pauken, Schlagzeug 2x.

(Hat man jemand im Verlaufe eines Gespräches nicht verstanden, so fragt man auf keinen Fall „Was?“. Das Fragewort „Wie“ ist schon etwas höflicher, aber auch zu wenig geschliffen. Man muss noch ein „Bitte“ hinzufügen. Also frage man: „Wie, bitte?“ oder „Wie meinten Sie, bitte?“ oder „Verzeihen Sie, gnädige Frau (gnädiger Herr), ich habe das jetzt nicht verstanden. Wie, Hummelflug?“ Auf keinem Gebiete des gesellschaftlichen Verkehrs wird so leicht gesündigt wie bei der Unterhaltung. Und darum sollen unbekümmerte Naturen, erwachsene Enfant terribles, dieses für sie schlüpfrige Parkett unbedingt meiden. Mit anderen Worten: RUNTER VON MEINEM BLOG.)

(Künstlerischer) Alltag

„Ooooo, wie wird mir komisch,“ argwöhnte ich die vergangenen Tage mal wieder.

Wissend, dass in Mythen und Märchen ein Verführungsmotiv alle möglichen Formen der Verzauberung annehmen kann. Verhexung und Tierverwandlung waren und sind in Mythen und Märchen an der Tagesordnung. Der bloße Anblick einer schönen nackten Frau…

… er genügt oft schon, um den Knaben im Manne in einen schicksalhaften Bann zu schlagen.

POTZBLITZ                                ZACK                               BOING     Und schon steht man als Adler herum. Als Bär, Büffel oder als ein neurotisches Wiesel. Als ich mein Gesicht im Spiegel des Wassers erblickte, wollte ich ausrufen: „Ich Unseliger!“  (rechts oben) Doch meine Stimme versagte. Wer konnte es mir verübeln? Älter zu werden ist schon schwer. Aber plötzlich steht man noch dazu neurotisch in der Gegend herum und lässt Tränen fließen?! Verdammt.

Wenn, dann waren die Tränen, die über meine Züge flossen, aber nicht meine; nur die Empfindung blieb mir wie früher. Was sollte ich tun? Nach Hause? Oder sich verbergen im Wald? Das eine verbot die Furcht. Das andere die Scham… (…)

Später dann: nur noch Alltag. „…ach Sie meinen den da, der Dings … der Kleine da(?)…

… der die Orgel im Ruderclub spielt, ich weiß auch nicht, wen ich meine, aber jedenfalls meine ich den, na sehn Sie, Sie meinen einen aus dem 5. Stock, nein, den mit der Glatze, den mit dem Straßenkreuzer, den mit der viel älteren Frau, den Briefträger, die Zeitungsfrau, den Konsul, den Manager, den Polizeiarzt, die Souffleuse (s.u.)…

… den Finanzinspektor, na, wen meinen wir wohl, wen meinen wir wohl? Alle! Nur nicht uns!“  Das ist unser Alltag in Deutschland. Ja, ich weiß, bitter sind diese Tage gewesen! Nervenkrise (links unten) oder ein Anhäufung von Schweinereien (Mitte und unten rechts).

Ich halte es nicht mehr allein aus! Nachts Schlaflosigkeit, lange, schmerzhafte. Ich verzweifle, werde fiebrig. Gestern Nacht habe ich lange Romane gelesen. Dann tagte es, und noch immer wälzte ich mich im Bett wie ein Kranker. Hier lässt man mich morgens nicht schlafen. Meine Familie: stupide, böse Leute. Welche Einsamkeit, Herr des Himmels! Warum hat meine Mutter mich zwischen diesen Felsen geboren? Nicht wahr, ich klage wie die Weiber? Nein. Es gibt nämlich einen Moment, wo man nicht mehr kann. Manchmal denke ich an die Menschen, die mir schreiben… ich denke an Freunde!

Ich gehe fröhlich zum Postempfang… und merke das tägliche Fehlen Ihrer/Deiner Worte, ich begreife die traurige Wirklichkeit. Wer bist Du? Ich, wer bin ich?

Wir wissen doch vorher nie und auch nicht aus einem distanzierten Blick oder Vorausblick, was »ich« oder »du« meint und ob es das Ich des Dichters ist, der sich selbst meint, oder das eines jeden von uns.

Aber was schert Dich, was ich tue oder leide? Was bin ich für Dich? Etwas Dir Fremdes… ein Mann? Ein neurotisches Wiesel. Ich bringe diesen Zeilen zur Post in der Hoffnung, dass er verloren geht. Aber auch wenn Du ihn empfängst, wird er verloren gegangen sein. Denn offenbar sind nicht wir es, die sich mühen, da hineinzukommen oder da herauszukommen, sondern »das Wort« soll offenbar heraus. So will es das Du. Meint das am Ende, dass wir gegen die Wahrheit versperrt sind und die Wahrheit uns gar nicht verweigert wird? Ist es wirklich so?

„Kunst kann niemals keuch sein?  O, ich finde es falsch, dass alle verliebten Gedichte die fleischliche Wollust zum Grunde haben. Manche sind ein bloßer Scherz, viele aber sind nicht anders anzusehen, als Komplimente, die ein galanter Herr einem Frauenzimmer schuldig ist. Ich habe die Ehre, die große Ehre… Dich zu küssen. Wir wissen nie, ob es das Ich des Dichters ist, der sich selbst meint, oder das eines jeden von uns. Wir haben es zu lernen. Wir haben sie zu lernen: Die Liebe!

(Texte: aus/nach Ovid „Die Metamorphosen“, Pablo Neruda „Liebesbriefe an Albertina Rosa“, Hanns Dieter Hüsch „Den möcht ich sehn…“, Phyllis & Philander „Gereimter Venusspiegel“, Hans-Georg Gadamer „Wer bin Ich, und wer bist Du?“)

T V S C V L V M

Hat jemand die „Metamorphosen“ von Ovid gelesen? Gut. Dann weiß dieser jemand ja, wie man sich so fühlt, wenn man einmal jemand oder etwas völlig anderes sein will (oder muss). Der eine will George Clooney sein oder Batman. Und am besten beides zugleich. Der Andere träumt davon eine Zypresse zu sein. Oder Efeu. Ein Kaktus? Ich glaube, in den „Metamorphosen“ von Ovid, dort steht nichts von einem Kaktus? Warum eigentlich nicht? Ich wäre gerne einmal ein Kaktus. Nein! Falsch. Ich würde gerne einmal einen Kaktus spielen. Elektronisch verstärkt! Jimi Hendrix hatte seine E-Gitarre. Ich dagegen würde meinen E-Kaktus lieben. Aber bevor es soweit ist, na (?), da bin ich halt „nur“ eine Zeichnung… (Wie so oft: leider nur eine Zeichnung. Kein Liebhaber. Kein Diktator. Kein Nobelpreisträger. Nur eine Zeichnung. Nur?…)

Das Lächeln einer Katze

Man hat den Eindruck, dass die moderne Physik auf Annahmen beruht, die irgendwie dem Lächeln einer Katze gleichen, die gar nicht da ist. (Albert Einstein)

Was heißt hier »moderne Physik«? Mein ganzes Leben kommt mir so vor.

BLOG – Magazin (Aussicht)

Der off´ne Tag ist Menschen hell mit Bildern / Wenn sich das Grün aus ebener Ferne zeiget, / Noch eh` des Abends Licht zur Dämmerung sich neiget…

Und Schimmer sanft den Glanz des Tages mildern. / Oft scheint die Innerheit der Welt umwölkt, verschlossen, / Des Menschen Sinn, von Zweifeln voll, verdrossen, / 

Die prächtige Natur erheitert seine Tage, / Und ferne steht der Zweifel dunkle Frage.

Mit Unterthänigkeit    Scardanelli    Den 24. März 1671    /    (Danke, liebste Cornel)

Veröffentlicht unter Kunst