Notizen (zum Hölderlin-Thema)

„Der Auftrag… der Kunst als dem höchsten menschlichen Streben ist es neue Objekte zu schaffen und an denen alte Facetten zu entdecken, von deren Existenz wir nichts gewusst haben.“ (Ernest Becker, Sozialanthropologe und interdisziplinärer Denker)

Zornige Sehnsucht

So malen, als würde ich schreiben: Täglich zu wandeln, ich duld es nimmer! / Ists Menschenlos – ists meines? ich trag es nicht, / Mich reizt der Lorbeer, – Ruhe beglückt mich nicht, / Gefahren zeugen Männerkräfte, / Leiden erheben die Brust des Jünglings… / was bin ich?… / Ein siecher Säugling, welchen mit tränendem, / Mit hoffnungslosem Blick die Mutter / In den gedultigen Armen schaukelt… / Der Schwur ist groß. Er zeuget im Auge mir / Die Trän, und wohl mir, wenn ihn Vollendung krönt, / Dann jauchz auch ich, du Kreis der Frohen, / Dann, o Natur, ist dein Lächeln Wonne.

Oja, die Welt braucht Hölderlin.

Lebendige Quellen

Liebe! wie sah von dir / Zum goldnen Tage dieses Auge / Glänzend und dankend empor. Da rauschten / Lebendiger die Quellen, es atmeten / Der dunkeln Erde Blüten mich liebend an…