ziele genau ins dunkel

Pluto ist der größte und zweitmassivste bekannte Zwergplanet unseres Sonnensystems und das am längsten bekannte Objekt des Kuipergürtels. Er bewegt sich auf einer noch exzentrischeren Bahn um die Sonne als der Planet Merkur. Um Pluto sehen zu können, ist ein Teleskop mit einer Öffnung von mindestens 200 mm nötig. Derzeit wandert er durch das Sternbild Schütze und wird 2023/2024 in den Steinbock wechseln…

Nachthimmel und Sternenfall

Der Himmel, groß, voll herrlicher Verhaltung, / in Vorrat Raum, ein Übermaß von Welt. / Und wir, zu ferne für die Ausgestaltung, / zu nahe für die Abkehr hingestellt. / Da fällt ein Stern! Und unser Wunsch an ihn, / bestürzten Aufblicks, dringend angeschlossen:

Was ist begonnen, und was ist verflossen? / Was ist verschuldet? Und was ist verziehn?

Rainer Maria Rilke

Entkleidete Sterne

Die Venus erreicht eine enorme scheinbare Größe zwischen zehn und sechzig Bogensekunden (60“) – je nach Entfernung zur Erde. Damit erscheint sie nach Mond und Sonne als größtes Objekt am Himmel und übertrifft sogar Jupiter, dessen Durchmesser in Wirklichkeit zwölfmal größer ist.

 

Im „Café Liebe“

„Was denkt der Liebende von der Liebe? Kurz gesagt, nichts,“ notiere ich mir in/auf meinen Notiz-Blog. Und füge noch hinzu: „Der dunkelste Platz ist immer unter der Lampe.“ Diese Merksätze skizzieren für mich meine tiefverwurzelte Überzeugung, dass Fantasien im „Café Liebe“ nicht schamlos ausgelebt werden, sie müssten zerplatzen wie Seifenblasen…

Fantasien erleuchten vielmehr alle Winkel meines Daseins. Nein, das Leben im „Café Liebe“ macht keine Anstalten sich wichtig zu nehmen. Es ist nicht mehr als das Löffelchen, mit dem ich verträumt meinen geliebten Espresso umrühre, während ich gleichzeitig meine Gedanken von der Leine lasse. Sie tollen herum, mit neugierig kindlicher Fröhlichkeit. Nicht auf Befriedigung bin ich aus, sondern vielmehr auf der Suche nach Vorstellungen einer mich bezaubernden Welt. Der wahre Ursprung der Welt ist kein skandalträchtiges Bild à la Gustave Courbet, ein Bild, bei dem Skeptiker gerne die Frage in den Raum stellen: „Besitzt der Akt auf dem Gemälde überhaupt einen Kopf?“ Ehrlich jetzt? So treten Sie an ein Kunstwerk heran? Formal-analytisch. Im „Café Liebe“ mach` ich mir über so etwas wahrlich keinen Kopf. Der Ursprung meiner Welt liegt für mich nämlich vielmehr in all jenen Cafés verborgen, deren Eingangstüren allesamt als Fluchttüren funktionieren und hinter denen ich mich vor der Welt der Skeptiker in Sicherheit bringen kann.

Sich selbst verspotten kann nur ein ernstes Bild

Das Volk stand bloß da und sah stumm auf das Bild. „Mich dürstet“, dachte dies bei sich. Die Oberen verspotteten das Bild. Es verspotteten ihn auch die Feldgrauen, und traten herzu. Sie gaben ihm Wein zu trinken, mit schwarzer Tusche vermischt; ein Gefäß mit weißem Lack stand da. Sie steckten einen breiten Pinsel in den Lack und hielten ihn wie eine Lanze an seinen Mund. Nachdem das Bild von dem Lack gekostet hatte, und die Feldgrauen das Kreuz gesetzt, warfen sie das Los…

Das Bild wies eine „Seitenwunde“ auf, eine „durchbohrte“ Stelle, als Symbol für die Tatsache, daß von dem Bild jene lebendigen Ströme ausgingen, durch welche die Menschen erquickt würden und lebten. Und so sprach das Bild: „Es ist vollbracht!…“ Es neigte sein Haupt … und betete zur Nacht, hab acht! Halb neun! Halb zehn! Halb elf! Halb zwölf! Zwölf! So betete das Bild zur Nacht,  habt acht!

Mehrdeutiges Konterfei

„Mein Konterfei erinnert mich an den Duft einer Farbe; es ist wankelmütig, mehrdeutig wie ein Traum. Was es mit mir macht, will es stumm herausschreien… sein innerer Gesang, entlang an orangefarbenen Rinsalen und vielgestaltigen Formen von gräulichschwarzen aufgedunsenen Stalagmiten wie auch rötlich verzauberten Stalaktiten, er formt (m)einen Körper…“ so könnte eine Übersetzung meines Bildes in Sprache lauten.

Denn was bin ich anderes als ein Übersetzer, wenn ich etwas zu und über meine Bilder sagen will? Ein Übersetzer, der sich durchaus inmitten der eigenen Sprache fremd fühlen kann. Denn jedes Bild ist Teil (m)einer anderen und der ewig fremden Sprache. Dieses Fremde muß ich versuchen mir sprachlich ständig neu anzueignen, um es, wie hier zum Beispiel, auf dem Blog überhaupt weitergeben zu können…