Could it be that I have found my home at last

Der Kulturwissenschaftler und Buchautor Wolfgang Ullrich schreibt: „…ach, das freut mich! Sie und Ihr Tagebuch im Museum! Wer hätte so etwas zu Anfang des Jahres vorhersehen können? Ich finde das eine großartige Initiative vom Direktor, endlich wird auf diese Weise Ihr seit so vielen Jahren mit so viel Energie, Esprit und Feinsinn geführter Blog mal etwas gewürdigt. Hoffentlich folgen auf die Reporter nun neugierige Besucher, die all das, was Sie geschrieben und gemalt haben, in Ruhe würdigen.“

Jetzt im Museum Zentrum für verfolgte Künste, Solingen. Mein „Corona-Tagebuch“.

Ein Märchen aus uralten Zeiten

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, / dass ich so traurig bin; / ein Märchen aus uralten Zeiten, / das kommt mir nicht aus dem Sinn. / Die Luft ist kühl und es dunkelt, / Man haucht mich an mit Worten und mit Klängen, / Und schon will meine Flügelwaage beben./ Um die Erschütterungen aufzuheben, / Dreh ich mich in den ewigen Gesängen.

(Heinrich Heine tanzt mit Hugo Ball vor einem meiner Bilder.)

Auf der Suche nach der Präsentation meiner eigenen Zeit

Der Schlaf der Zeit. Zusammengeklebte Erinnerungsreservoirs, Selbstverbergungen am Ursprung der Welt. Abbilder eines reduzierten Daseins. Kindermännerträume, einem Wunschbild gehorchend. Experimentelle Zeit, unverwundbar, unüberwindbar, unheimlich gradlinig und unermesslich verzweigt zugleich. In diese künstlerischen Bilder habe ich mein eigenes Gedächtnis implantiert. So dass die Bilder am Ende glauben, sie besäßen eine eigene Geschichte. Eine Geschichte von sich ganz allein.

Für sich allein.

All das sind Spiegelbilder vor einer Existenzprüfung. Denn auch die eigene Zeit erleidet ihren Tod. In ihrer permanenten Auferstehung.