Verknüpfte Episoden

„Ich bin wie ein läufiger Hund, der Autos nachjagt! Ich wüsste gar nicht, was ich tun würde, wenn ich mal eins erwische…“ So der JOKER im Film „The Dark Knight“. Ganz ähnlich verhält es sich bei mir als Künstler. Stets jage ich (halbherzig) dem einen wichtigen Bild hinterher. Denn ich wüßte auch nicht, was ich noch tun sollte und könnte, wenn es mir eines Tages gelänge, es tatsächlich zu malen. Stattdessen bringe ich lieber weiterhin die unterschiedlichsten Episoden meines Lebens zusammen, knüpfe Zeiten zusammen, die sich vordem gar nicht (er)kannten.

Noch nicht auserzählt

Noch immer, nach so vielen Jahren, gehe ich in Chuck´s Zimmer. Ich schaue mir die Magazine an, die er zurückgelassen hat, die Filmplakate an der Wand. Ich berühre den Schreibtisch, an dem er gesessen, rücke den Stuhl zurecht. Dann finde ich einen kleinen Zettel vor, der neu für mich ist, er war bei meinem letzten Besuch noch nicht hier. So wie kleine Steine auf einem Grabstein bei der Orientierung auf einem Friedhof helfen, so helfen mir die Zeilen des Dichters Wondratschek wieder einmal, dass ich mich in meinem Leben zurechtfinde. “Ein Tag wie einer aus einem anderen Jahrhundert, und – was immer man darüber denken mag – eine Windstille, wie wenn man vor einem Gemälde die Luft anhält, die Augen schließt und sich vor Glück mit dem Mädchen, das nicht da ist, ins Gras, das nicht da ist, wirft.“ Das Leben, seins und meins, es ist noch längst nicht auserzählt.

Eine Liebesklage

Das Universum ist unendlich groß. Angereichert mit Millionen von Sternen und Geschichten, die du entdeckst, wenn sie schon längst nicht mehr existieren. Doch nur so verläuft die Erkenntnis (und deine ausgemalten Kindheitserinnerungen eines Sterns). Wer dergleichen sieht, muß ein „Besenbinder“ sein. Eine Tätigkeit ohne besonderen Handwerkskunst: die Tätigkeit eines Künstlers. Ich fege derweil mit meinem Besen die Sternblätter zusammen, die das auftreffende Licht in meinen Augen hinterlassen hat…

Lazarett-Poesie

„In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat…“, so beginnt das Märchen vom Froschkönig der GEBRÜDER GRIMM. Von dieser Zeit träume ich. Und deshalb lebe ich dieser Zeit… in meiner Kunst. Ich bin ein Dichter meines eigenen Lebens. Ich laufe ins Leere. Bin ein Nowhere Man, mache Pläne für niemanden, schwimme gegen den Strom, unpropotional und märchenhaft. Ein Lazarett-Poet. Ich schreibe… ich male…

… als wäre ich krank …?

Knospung

Meine Gedanken erfahren eine Knospung. Sie erblühen in Bildern, zu Bildern voller schöner Worte. Überrankt von Strukturen. Als Urgebärde meiner Kreativität. Unzweifelhaft bleibe ich mir selber stets ein Rätsel…

Selbst wenn ich ein Orakel zu Rate ziehen würde und es frage, warum ich hier bin, die Antwort würde lauten: „Ist das ein Test, Sir?“