Bilder einer Ausstellung (Promenade über eine Kleinsche Flasche)

„Das Prinzip des Wiederholungszwangs, der jenseits des Lustprinzips handelt, hat die Psychoanalyse auf den Kopf gestellt und in Richtung Todestrieb gestellt  /… / 

Der Trieb ist immer schon Wiederholung. Das Paradoxon… besteht darin, dass eine Wiederholung nicht wiederholt werden kann.

… dieselbe Geschichte, dieselbe Anekdote, ein Zitat…

… dasselbe scheint doch immer wieder anders.“ (Vorwort von Victor Mazin zu „Der göttliche Todestrieb“ von Slavoj Žižek)

It´s lying

Don’t look at me! I’m not your kind / I’m… R E A L / Something inside me has just begun / Lord knows what I have done / And the lamb lies down on Broadway / They say the lights are always bright on Broadway / They say there’s always magic in the air

(Lyrics by GENESIS)

streng vertraulich

„Ihr Aug ist nicht so hell wie Sonnenlicht; / ihr Mund hat nicht die Röte von Granaten; / schneeweiß ist Schnee, ihr Busen ist es nicht; / das Haar sei Gold? … // Verschließ mich denn in deiner Brust aus Erz, / Laß mich sein Bürge sein und gib ihn frei“ … Vielleicht hat William Shakespeare so geschrieben, vielleicht auch nicht. Vielleicht gibt es die Person, die ich porträtierte, vielleicht auch nicht. Doch das ist uns egal, denn „wir wünschen, daß, was lieblich, sich vermehrt, / Damit nie stirbt der Schönheit rosige Blüte.“

Heiliger Wiederholungszwang

Unter „Wiederholungszwang“ versteht man den von Sigmund Freud definierten Begriff zur Begründung des sonst schwierig zu erklärenden menschlichen Impulses, unangenehme oder sogar schmerzhafte Gedanken, Handlungen, Träume, Spiele, Szenen oder Situationen immer und immer… bis ans Ende aller Zeit… zu wiederholen.

Kürzer formuliert: Kunst.

Ein Block voll Zeit

Blockzeit bezeichnet eine bestimmte kosmologische Vorstellung. Dabei wird die Gesamtheit der Zeit, also Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, als gleichermaßen gegeben und real aufgefasst…

Konkurrierende Standpunkte sind Präsentismus (nur Gegenwärtiges ist real) und Possibilismus (nur Gegenwärtiges und Vergangenes sind real gegeben, die Zukunft ist insofern offen, als unterschiedliche Möglichkeiten realisierbar sind). Da steh‘ ich nun, ich armer Tor, Und bin so klug als wie zuvor!

Und sehe meinen Block voll Zeit… Und tu‘ nicht mehr in Worten kramen.

nachdenklich

… ein übler Monat, er treibt Flieder aus der toten Erde, mischt Erinnerung mit Lust. Das soll wohl heißen: Ein modernes Kunstwerk ist unverständlich. Es wirkt wie ein Schock oder das Hereinbrechen eines Traumas. Aber so habe ich das wirklich noch nie gesehen. „Wo ist die Faust, wenn die Hand geöffnet ist?“ Ist es nicht in Wahrheit das, was wir schon immer über Kunst wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten?

 

Träume der Träumenden

Die Träume der Träumenden gehen die Lebenden nichts an? Die Lebenden wollen die Träume nicht in ihre Welt lassen? Wer aber sind denn die Lebenden? Die Betrachter von Bildern etwa? Diese Gruppe von Menschen, die in der fortwährenden Debatte gefangen ist, ob man Bildern einen „grammatikalisch richtigen Oralismus“ aufzwingen soll und kann. Sollte man nicht eher akzeptieren, das Bilder ihre eigene Sprache „sprechen“, ihre eigene Sprache zeigen=zeichnen. Wir mit unserer akademischen Bildung und Grammatik sind es doch, die „zeichengeschädigt“ sind, nicht die Bilder. Wir sollten ihre Poesie lernen zu sehen und dann versuchen diese, in eine den Bildern angemessene Sprache, zu übersetzen. Wir Lebenden sind die „Sehgeschädigten“. Nicht die Träumenden.

„Zahlreich sind die Bezeugungen der Wichtigkeit, die der Analyse der Träume als unerlässlicher Praxis für das Leben nicht nur bei den großen Anlässen, sondern auch im alltäglichen Lauf der Dinge zugestanden wurde.“ (Michel Foucault)