Sinn des Lebens

„Den größten Teil des Alltags leben wir nicht in der Gegenwart, sondern rufen uns Szenen der Vergangenheit oder der mutmaßlichen Zukunft vor Augen, um sie zu einen Sinnzusammenhang zu verknüpfen.

Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob diese Szenen selbst erlebt oder nur erzählt, gelesen oder im Film gesehen sind. Fiktionen werden von Menschen oft ebenso intensiv, mitunter sogar intensiver erlebt als die Realität.“ (aus: Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens von Richard David Precht)

„Die Fantasie stimmt ja meistens mehr als die Realität.“ (Martin Suter)

solche sprache habe ich zu übersetzen gelernt

solche sprache habe ich zu übersetzen gelernt + in einem labyrinth aus eigenen bildern erbaut + in dessen mitte eine verrücktheit haust + der scheu geopfert wird + ein blick auf eine blöße + sich öffnend oder verschließend + ein Himmel der nur neben sämtlichen stühlen zu erblicken ist

Angefügt

Je wahrer, je mehr es sich entzieht: das nicht loslassende Ziel, / das, so es schön ist, an die Ruhe rührt, nackter, / und, kaum ists reine Idee, als Zornkeim / neu erbebt, wider das Nichts, in sterblicher Hülle.

(* Guiseppe Ungaretti)

Nimmt die eigene Seele mal wieder Schaden aufgrund der WWWelt, dann lege ich mir und meinen Bildern zur Linderung der Hoffnungslosigkeit gerne Gedichtzeilen unter die Zunge und lasse sie dort langsam zergehen. Ähnlich homoöpathischen Mitteln, basiert die Wirkung von Gedichten für mich auf dem Ausgleich von Körper und Geist, sodass mein Organismus dazu angeregt wird, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren… und das bedeutet: ich male weiter. Immer weiter. Denn malend kann ich erst genesen, malend werd ich erst gesund.

Souveräne Unsicherheit

Die Unsicherheit, unter der alle Künstler leiden, sie löst sich niemals auf. Es hilft auch nichts diese Unsicherheit bekämpfen zu wollen, indem man schreibt, musiziert oder malt. Also… was bleibt zu tun?

„Man kann verzweifelt sein und trotzdem poetisch“, schreibt Ferdinand von Schirach.

Mein Ghostlight bleibt eingeschaltet, selbst wenn die Hoffnung schwindet und die Welt droht vollständig dunkel zu werden.